Glashütte – ein Name, der Uhrengeschichte schrieb und schreibt. Erfahren Sie, wie aus einer DDR-Uhrenfabrik, dem GUB Glashütte, eine weltweit angesehene Luxusmanufaktur wurde!
Inhalt des Artikels:
- Ein Rückblick: Die Wurzeln der Uhrenstadt Glashütte
- Schwierige Zeiten nach der Wiedervereinigung
- Meilensteine der Umwandlung (1990–1994)
- Wie der GUB andere Uhrenmanufakturen prägte
- Rückblick trifft Moderne: Historische Referenzen in aktuellen Modellen
Ein Rückblick: Die Wurzeln der Uhrenstadt Glashütte
Die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH ist eine traditionsreiche Uhrenmanufaktur im sächsischen Glashütte, bekannter unter dem Markennamen Glashütte Original. Ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 1845 zurück, als Ferdinand Adolph Lange das erste Uhrenunternehmen in Glashütte gründete. Heute gehört das Unternehmen zur Swatch Group und steht für hochwertige Uhren im luxuriösen Preissegment.
Glashütte OriginalEine Marke im Fokus
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Glashütter Uhrenindustrie verstaatlicht und 1951 zum VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) zusammengeführt. Mehrere Traditionsmarken wie A. Lange & Söhne, UROFA und UFAG gingen darin auf. Umfassende Informationen dazu gibt es unter anderem auf glashuetteuhren.de.
In der DDR war der Glashütte GUB für seine innovativen Zeitmesser bekannt:
- Glashütte Spezimatic (1964–1980er): Eine zuverlässige Automatikuhr mit elegantem Design, die zu den meistverkauften Modellen gehörte.
- Glashütte Spezichron (1978–1985): Eine Weiterentwicklung der Spezimatic mit Datumsanzeige und Kaliber 11-26.
- Marinechronometer: Präzisionszeitmesser, die für die Schifffahrt unverzichtbar waren und bis in die 1970er-Jahre gefertigt wurden.
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Schwierige Zeiten nach der Wiedervereinigung
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde aus dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe die Glashütter Uhrenbetrieb GmbH. Doch der Weg war steinig: Von über 2.000 Mitarbeitenden im Jahr 1989 blieben 1994 nur noch 73 übrig.
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Ein Lichtblick kam 1994, als Heinz W. Pfeifer und Alfred Wallner das Unternehmen übernahmen. Sie setzten auf Qualität und Hochpreissegmente, führten neue Komplikationen wie Mondphase, Gangreserveanzeige und ewigen Kalender ein und entwickelten bestehende Werke weiter. So begann eine neue Ära unter dem Markennamen Glashütte Original.
Meilensteine der Umwandlung (1990–1994)
- Kaliber 10-30: Ein mechanisches Automatikwerk, das bereits 1988 entwickelt wurde. Es markiert den Übergang von der staatlichen Produktion der DDR zur privatwirtschaftlichen Struktur und steht für den Neustart der Glashütter Uhrmacherkunst.
- Longlife-Technologie: In Kooperation mit der TTC Microelectronic GmbH entstand ein innovatives Quarzwerk mit einer Batterielebensdauer von bis zu 20 Jahren – ein Meilenstein in Sachen Umweltfreundlichkeit.
Wie der GUB andere Uhrenmanufakturen prägte
Der VEB Glashütter Uhrenbetriebe war nicht nur eine Uhrenfabrik, sondern ein wichtiger Bewahrer und Weiterentwickler der Uhrmacherkunst in Glashütte. Diese Rolle hatte weitreichende Auswirkungen auf andere Marken:
- A. Lange & Söhne: Nach der Verstaatlichung 1951 wurde die Marke Teil des GUB. Nach der Wiedervereinigung profitierte das wiedergegründete Unternehmen von den Erfahrungen und dem Know-how ehemaliger GUB-Uhrmacher und knüpfte an alte Traditionen an.
- Nomos Glashütte: In den frühen Jahren nach der Gründung 1990 nutzte Nomos Werke der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH, bevor die Marke eigene Kaliber entwickelte. Das Design und die mechanische Präzision stehen dennoch stark in der Tradition des GUB.
- Union Glashütte: Auch Union Glashütte griff nach ihrer Neugründung auf Werke und Fachkräfte aus dem Umfeld des GUB zurück. Das Unternehmen führte die Tradition robuster und hochwertiger Mechanik fort.
Der GUB hat somit das Fundament gelegt, auf dem viele heutige Glashütter Manufakturen ihre Erfolgsgeschichten aufbauen konnten.
Rückblick trifft Moderne: Historische Referenzen in aktuellen Modellen
Die heutigen Kollektionen von Glashütte Original knüpfen an ihre Geschichte an, etwa die SeaQ-Kollektion, die von der historischen Taucheruhr Spezimatic Typ RP TS 200 aus dem Jahr 1969 inspiriert wurde oder die Sixties-Kollektion, bei der Retro-Charme auf präzise Mechanik trifft. Die weichen Formen und arabischen Ziffern bei 12, 3, 6 und 9 erinnern an die Spezimatic der 1960er-Jahre.
Der VEB Glashütter Uhrenbetriebe war weit mehr als nur eine staatliche Uhrenfabrik – er war der Bewahrer des Know-hows, das nach der Wiedervereinigung den Neustart vieler Manufakturen erst möglich machte. Ob A. Lange & Söhne, Nomos oder Union Glashütte: Ohne die Expertise, die im GUB gesammelt wurde, wäre die heutige Uhrenstadt Glashütte nicht das, was sie ist. Nach wie vor entstehen hier neue Uhrenmanufakturen, wie die 2023 gegründete DUG Deutsche Uhrenmanufaktur Glashütte. Wir sind gespannt, was uns das kleine Uhrenparadies in Zukunft noch bringen wird!
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