Wann begann der Siegeszug der Armbanduhr? Mit dem Ersten Weltkrieg. Während zuvor Taschenuhren als Statussymbol galten, wurden nun Uhren benötigt, die sich im Einsatz bewährten und schnell ablesbar waren. Aus einem modischen Accessoire wurde ein unverzichtbares Werkzeug – eine Entwicklung, die die Uhrenindustrie bis heute prägt. Entdecken Sie drei der legendärsten Militäruhren und ihre modernen Alternativen.

Inhalt des Artikels:
- Wie alles begann: Die „Dirty Dozen“
- #1 Panerai Radiomir – Legende der Kampftaucher
- Wichtigste Kennzeichen der Radiomir
- #2 Rolex MilSub – Die begehrte Taucheruhr der Royal Navy
- Wichtigste Kennzeichen der MilSub
- #3 IWC Mark XI – Die ultimative Fliegeruhr
- Wichtigste Anforderungen an die IWC Mark XI
- Wie Militäruhren die Uhrenwelt bis heute prägen
Wie alles begann: Die „Dirty Dozen“
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs definierten Streitkräfte weltweit ihre Anforderungen an Militäruhren. Besonders bekannt ist die Serie der „Dirty Dozen“ – zwölf Uhren, die das britische Verteidigungsministerium in Auftrag gab, hergestellt von zwölf renommierten Schweizer Manufakturen:
- Buren
- Cyma
- Eterna
- Grana
- Jaeger-LeCoultre
- Lemania
- Longines
- IWC
- Omega
- Record
- Timor
- Vertex
Zu den Spezifikationen gehörten ein schwarzes Zifferblatt mit weißen arabischen Ziffern, Leuchtzeiger und -indizes, ein robustes, wasserdichtes Gehäuse sowie ein präzises, handaufgezogenes Uhrwerk mit 15 Steinen. Erkennungsmerkmal ist das „W.W.W.“ (Watch, Wrist, Waterproof) und eine militärische Seriennummer auf dem Gehäuseboden. Heute sind die “Dirty Dozen” heiß begehrte Sammlerstücke – ein komplettes Set aller zwölf Modelle zu besitzen, gilt als besondere Herausforderung.
Aber auch jenseits der „Schmutzigen Zwölf“ gibt es herausragende Militäruhren – entdecken Sie hier drei Modelle, die bis heute Kultstatus genießen.
#1 Panerai Radiomir – Legende der Kampftaucher

Die Panerai Radiomir wurde in den 1930er-Jahren für die italienische Marine entwickelt – noch vor der Rolex Submariner. Sie zählt zu den ersten echten Taucheruhren und wurde speziell für Kampftaucher konstruiert, und zwar in Zusammenarbeit mit Rolex. Die Schweizer Manufaktur trug wasserdichte Oyster-Gehäuse bei.
Wichtigste Kennzeichen der Radiomir
- Angelötete Bandanstöße für robuste Lederarmbänder
- Große Lünette für bessere Bedienbarkeit
- Bruchsicheres Plexiglas für mehr Widerstandsfähigkeit
- Leuchtmasse mit Radium, entwickelt von Panerai und als „Radiomir“ bekannt
Während des Zweiten Weltkriegs trugen italienische Kampftaucher diese Uhren, später nutzte sie auch die Kriegsmarine in Deutschland. Panerai setzte die Produktion militärischer Einsatzuhren bis 1993 fort, bevor der Fokus auf den zivilen Markt gerichtet wurde. Doch bis heute ist das Design der ikonischen Radiomir von ihren Anfängen geprägt. Eine moderne Alternative zu den ursprünglichen Radiomir-Modellen ist beispielsweise die „Radiomir Edizione Verde Militare“, die eine Hommage an die militärische Geschichte von Panerai ist. Zum typischen Look der historischen militärischen Radiomir-Uhren gehören das robuste kissenförmige Gehäuse und große Zifferblätter für optimale Ablesbarkeit.
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#2 Rolex MilSub – Die begehrte Taucheruhr der Royal Navy

Die Rolex MilSub, kurz für Military Submariner, ist eine der seltensten und begehrtesten Taucheruhren. Entwickelt für die britische Royal Navy, wurde sie zwischen den 1950er- und 1970er-Jahren in vier verschiedenen Versionen ausgeliefert.
Wichtigste Kennzeichen der MilSub
- Feste Bandstege für NATO-Textilarmbänder
- Erweiterte 60-Minuten-Lünette für bessere Ablesbarkeit
- Gladiator- oder „Schwert“-Zeiger statt der üblichen Mercedes-Zeiger
- Tritium-Leuchtmasse (gekennzeichnet durch ein „T“ im Kreis auf dem Zifferblatt)

Zu den wichtigsten Referenzen der MilSub gehören Referenz 6538, die erste Royal Navy-Version von 1954, auch bekannt unter dem Namen „Bond Sub“. Die Referenz 5512, mit der der Kronenschutz eingeführt wurde, und die extrem seltenen Referenzen 5517 und 5513/5517, die speziell fürs Militär gefertigt wurden. Die originalen MilSub-Modelle sind extrem rar und kostspielig. Wer den Look liebt, findet in den modernen Submariner-Referenzen eine erschwinglichere Möglichkeit. Eine weitere Alternative wäre die Tudor Pelagos FXD mit Nato-Band, die ebenso durch ihr militärisches Design punktet.
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#3 IWC Mark XI – Die ultimative Fliegeruhr

Die IWC Mark XI wurde 1949 für die britische Royal Air Force (RAF) entwickelt und galt jahrzehntelang als Maßstab für Präzision und Zuverlässigkeit. Die Basis des Modells war eine der “Dirty Dozen”, die in den 1940er Jahren nach Vorgaben des britischen Verteidigungsministeriums entwickelt wurde.
Wichtigste Anforderungen an die IWC Mark XI
- Maximale Gangabweichung von -4/+4 Sekunden pro Tag
- Hochwertiges Schweizer Uhrwerk mit 36 Stunden Gangreserve
- Sekundenstopp für synchronisierte Zeitmessung
- Nivarox-Spiralfeder & Glucydur-Unruh für höhere Stabilität
- Faraday-Käfig zum Schutz vor Magnetfeldern
Die IWC Mark XI ist ein Meilenstein der Fliegeruhren. Wer ein modernes Pendant sucht, findet mit der Mark XVIII oder XX großartige Alternativen. Seit 1993 bringt IWC regelmäßig neue Mark-Modelle als Hommage an die Mark XI heraus.
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Warum eine IWC-Fliegeruhr kaufen?
Wie Militäruhren die Uhrenwelt bis heute prägen
Mechanische Militäruhren sind zwar heute nicht mehr in Produktion, doch ihr Einfluss auf das Design moderner Zeitmesser ist unübersehbar. Viele Hersteller lassen sich von den historischen Vorgängern inspirieren und bringen Modelle mit klassischen militärischen Elementen auf den Markt. Was macht sie so besonders? Kurz: Sie sind robust, bequem ablesbar und einfach zeitlos. Aus diesem Grund gehören Militäruhren, von der Fliegeruhr über die Beobachtungsuhr bis hin zur Einsatzuhr, auch heute noch zu den Favoriten unter Uhrenliebhabern.
Sollten Sie sich für das Thema interessieren, beraten wir Sie gern, entweder direkt vor Ort in Stuttgart, per Telefon unter 0711 9330890 oder per E-Mail unter info@watch.de. Wir freuen uns von Ihnen zu hören.
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