Das kleine Örtchen Glashütte bei Dresden kann sich neben den bedeutendsten Uhrenstädten der Welt, wie La-Chaux-de-Fonds (Breitling, Omega, Ebel etc.), Le Locle (Zenith, Tissot, Ulysse Nardin etc.) oder Biel (Rolex, Mido, Perrelet etc.) durchaus sehen lassen.
Der Ort wurde im Jahr 1346 erstmals urkundlich erwähnt und erfuhr nach der Entdeckung von Silbererzen in der Region wirtschaftlichen Aufschwung. Fortan prägte der Erzbergbau die Stadt. Als die Erzfunde zu Beginn des 19. Jahrhunderts weitgehend erschöpft waren, schien dies zunächst das Ende von Glashütte zu sein.
Tatsächlich bedeutete es einen Neuanfang, von dem Glashütte bis heute profitiert. Die Einwohner des kargen Bergdorfes mussten sich neu orientieren – und sie taten es. Den entscheidenden Impuls dazu gab Ferdinand Adolph Lange, der sich im Jahr 1845 in Glashütte niederließ und eine Uhrenfirma gründete. Er ging damit einem Appell der Königlich Sächsischen Regierung nach, die ihm für sein Engagement ein Darlehen von rund 7.000 Talern zugestand. Ein Teil der Abmachung war, dass Lange 15 Lehrlinge zu Uhrmachern ausbildete, um die Konjunktur von Glashütte anzukurbeln.
Inhalt des Artikels:
- Die Geburt einer Uhrenstadt
- Bruno Söhnle Glashütte: Edle Uhren für Gentlemen
- Nomos: Garantiert aus Glashütte
- Tradition made in Germany
- Bereit für den Einsatz
Die Geburt einer Uhrenstadt
Der Plan ging auf: Um 1875 herum hatte sich Glashütte einen Namen in der Uhren- und Feinmechanik-Industrie gemacht. Erfolgreiche Firmen waren damals unter anderem A. Lange & Söhne, Union Glashütte/Sa. und die Glashütter Präzisions-Uhren-Fabrik A.G. Militär und Marine waren zunächst Hauptabnehmer der Produkte aus Glashütte, da sie einen hohen Bedarf an Navigations-Beobachtungs-Uhren und Fliegerchronographen hatten.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Glashütter Uhrenfabriken zu einer einzigen Uhrenfertigung, der VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) zusammengelegt. Dennoch genossen die Zeitmesser aus Sachsen weiterhin einen ausgezeichneten Ruf.
Dass kein Krieg den Geist der Uhrmacherei aus Glashütte vertreiben konnte, beweist die heutige, erneute Dichte der Uhrenfirmen.
Nach 1990 gingen aus dem VEB Glashütter Uhrenbetrieb wieder einzelne Manufakturen hervor. Dazu kamen einige Neugründungen. Heute darf sich Glashütte stolz als eine der bedeutendsten Uhrenstädte weltweit betrachten. A.Lange & Söhne, Glashütte Original und Union Glashütte gehören ebenso zu den Flaggträgern der sächsischen Stadt wie Bruno Söhnle, Mühle Glashütte oder Nomos Glashütte – um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Bruno Söhnle Glashütte: Edle Uhren für Gentlemen
Die Firma Bruno Söhnle Glashütte baute damals im ehemaligen Assmann-Haus eine eigene Produktions- und Entwicklungsstätte aus. Seither steht sie dafür, Schönheit mit Funktionalität zu vereinen – ob elegant sportiv oder betont feminin. Eine besonders schöne Ausprägung dieser Devise finden Sie in der Bruno Söhnle Glashütte Pasaro 2. Optisch gewinnt die Uhr aus dem Farbenspiel zwischen Roségold und Stahl, das einen deutlichen Kontrast zu dem schwarzen, kunstvoll guillochierten Ziffernblatt bildet. Eine kleine Sekunde bei sechs Uhr und die gebogene Anzeige der Wochentage zwischen acht und zwölf Uhr setzen einen verspielten Akzent, der die klassische Optik des Zeitmessers unterstreicht.
Bruno Söhnle Glashütte stellt überwiegend Quarzuhren her und brachte erst im Jahr 2010 eine erste Automatik-Kollektion auf dem Markt. Der Vorteil von Quarz-Uhrwerken ist ihre Verlässlichkeit: Sie arbeiten auch weiter, nachdem ihr Träger sie abgelegt hat. Im Herzen der vorgestellten Pesaro 2 befindet sich ein Kaliber Ronda 7004 P. Der Schweizer Hersteller Ronda ist einer der weltweit größten Produzenten von Quarzuhrwerken und bekannt für die gute Qualität seiner Produkte. Bei der Pesaro 2 kann das verzierte Uhrwerk durch ein Sichtfenster betrachtet werden. Wir geben zu: Der Anblick ist – bei aller Liebe – nicht so erhöhend, wie bei einem Automatikuhrwerk. Dafür können wir uns aus ganz anderen Gründen für Bruno Söhnle Glashütte begeistern, z. B. aufgrund der gesamten Bandbreite an ausgefallenen Modellen, wie auch die Ponte Chrono im rechteckigen Format. Das schwarz eloxierte Gehäuse ist 49 Millimeter lang und 36 Millimeter breit und mit einem schwarzen Kalbslederarmband ausgestattet. Auf der rechten Seite befinden sich zwei Drücker für die Chronographenfunktion, die von einem Kaliber Ronda 5040 B angetrieben wird. Besonders elegant sind die guillochierten Hilfsziffernblätter wie die roségoldenen Leuchtzeiger. Farblich bewegt sich die Ponte Chrono sehr nah an dem bereits vorgestelltem Modell.
Nomos: Garantiert aus Glashütte
Wer sich eher für Automatikuhren interessiert, ist bei Nomos Glashütte an der richtigen Adresse. Im Jahr 1991 gründete Roland Schwertner die Uhrenfirma und führte sie innerhalb kürzester Zeit zum Erfolg. Mit dem Modell Tangente schuf Nomos unter Führung der Designerin Susanne Günthner einen modernen Klassiker, dessen harmonische Gestaltung mit zahlreichen Design-Auszeichnungen gekürt wurde. Mittlerweile werden im Hause Nomos neben den ersten Kollektionen Orion, Tangente, Ludwig und Tetra die Modelle Tangomat, Club und viele weitere gefertigt.
Dass die Uhrmacher und Designer ein Gespür für klassisch elegante Zeitmesser haben, beweisen sie immer wieder. Ein Beispiel dafür ist folgendes Modell aus der Reihe Orion. Ein schlichtes, poliertes Edelstahl-Gehäuse schützt das Manufakturkaliber Nomos Alpha, wobei die Triovis Feinregulierung für die optimale Bedienbarkeit des Handaufzugs sorgt. Auf dem hellen Ziffernblatt befinden sich aufgesetzte goldene Indexe und Zeiger, die dem Zeitmesser eine unwiderstehlich edle Note verleihen. Eine Besonderheit der Nomos Zeitmesser sind die Armbänder, die aus Shell Cordovan hergestellt werden. Das Pferdeleder hat sich als besonders robust erweisen und ist durch den hohen Anteil an Eigenfett wasserabweisender als herkömmliches Leder.
Wenn Sie die helle Nomos Orion als das Yang verstehen, finden Sie ihr Yin in dem Modell Zürich mit schwarzen Ziffernblatt. Mit einem fast fünf Millimeter größerem Durchmesser (39,7mm) tritt das dunkle Gegenstück mehr in den Vordergrund und macht sich auch an kräftigen Armen gut. Beiden Modelle passen gut zum Anzug und sind damit ideale Begleiter für geschäftliche oder elegante Anlässe.
Das für Nomos typische schlichte und sachliche Design hat der sächsischen Uhrenmanufaktur mittlerweile viele Liebhaber eingebracht – eine Entwicklung, die sich auch an der Zahl der Mitarbeiter nachvollziehen lässt: Waren es im Jahr 1992 noch drei, arbeiten mittlerweile rund 80 Angestellte bei Nomos. Die Strategie von Firmengründer Schwertner hat sich bewährt: Günstige Uhren bei gleichbleibend hoher Qualität.
Tradition made in Germany
Eine weitaus bewegtere Geschichte als die beiden zuvor vorgestellten Marken zeichnet Mühle Glashütte aus. Das Traditionshaus wurde bereits im Jahr 1869 gegründet und fokussierte sich vorwiegend auf die Produktion feinmechanischer Geräte und Messinstrumente. Im Laufe der Geschichte von Mühle wurden die Produktionsanlagen mehrfach enteignet und verstaatlicht. Erst seit 1994 ist Hans Jürgen-Mühle, ein Nachkomme des Gründers Robert Mühle, wieder alleiniger Besitzer der Firma.
Im Jahr 2007 musste Mühle Glashütte nach einem wettbewerbsrechtlichen Streit Insolvenz anmelden, das endgültige Aus der Firma konnte jedoch glücklicherweise abgewendet werden. Seit 2008 bewegt sich das sächsische Uhrenhaus wieder in ruhigerem Fahrwasser und wird in fünfter Generation von Thilo Mühle geführt.
Aus dem Jahr 2008 stammt auch die Reihe Terranaut Trail, die damals auf der Baselworld vorgestellt wurde. Der Name ist Programm: Er leitet sich von dem lateinischen Wort “Terra” (Land, Erde) sowie einem Bestandteil des Wortes Aeronautik ab.
Tatsächlich eignet sich der Zeitmesser für all diejenigen, die sich gerne in freier Natur bewegen, sei es auf dem Mountainbike oder am Gleitschirm. Die sandfarbenen Zeiger und Indexe im Fliegeruhrenstil heben sich optimal von dem schwarzen Ziffernblatt ab und entfalten ihre Leuchtkraft dank großzügig aufgetragener Superluminova bereits im schattigen Gelände. Bei dem Automatikuhrwerk der Terranaut III Trail mit Spechthalsregulierung, eigenem Rotor und der für Mühle charakteristischen Oberflächenveredelung handelt es sich um ein Kaliber SW 200-1, das durch den Boden aus Saphirglas sichtbar ist.
Bereit für den Einsatz
Was für die Mühle Glashütte Terranaut III Trail gilt, ist für den S.A.R. Rescue Timer selbstverständlich: Er ist funktional, leicht ablesbar und robust. Die Einsatzuhr wird seit 2002 bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) verwendet, die höchste Anforderungen an ihre Ausstattung stellt. Mitarbeiter der DGzRS hatten großen Anteil an der Entwicklung des Zeitmessers, wovon vier Millimeter starkes Saphirglas, bis zu 100 bar Wasserdichte und eine besonders geringe Stoßanfälligkeit dank der Mühle-Feinregulierung zeugen. Ein Kautschukring um das Gehäuse schützt das Automatik-Uhrwerk Kaliber ETA 2824-2. Ebenso ist das Armband aus bequemen und wasserunempfindlichen Kautschuk gefertigt. Bei vier Uhr befinden sich die Datumsanzeige mit Schnellverstellung sowie die Krone, ergonomisch leicht bedienbar angelegt.
Glücklicherweise darf die schöne Sportuhr nicht nur beim Rettungsfahrten zum Einsatz kommen – bei watch.de gibt es sie auch für Helden des Alltags, die sich an einem sportlichen Design erfreuen. In unserem Shop finden Sie noch zahlreiche weitere Modelle von Bruno Söhnle Glashütte, Mühle Glashütte, Nomos Glashütte oder anderen Manufakturen aus Glashütte. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!