Als Uhrenkrone wird die kleine “Schraube” am Uhrengehäuse zum Stellen der Uhrzeiger bezeichnet. Es gibt sie in verschiedenen Formen und zur besseren Handhabung ist sie meist geriffelt. Doch was hat die Uhrenkrone mit der Wasserdichtheit einer Uhr zu tun? Und warum befindet sich die Krone meist auf der rechten Seite am Uhrengehäuse? In unserem Blogbeitrag erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema “Uhrenkrone”.
Inhalt des Artikels:
Funktionen der Uhrenkrone
Die Krone einer Uhr ist ein raffiniertes Bedienelement und verfügt über bis zu drei Funktionen. Eine davon ist der Handaufzug. Auch wenn der Automatikaufzug – vor allem bei fast täglich getragenen Uhren – äußerst praktisch ist, werden einige Uhrwerke nach wie vor per Hand aufgezogen. Für manchen Uhrenliebhaber handelt es sich dabei um ein wahres Ritual, ebenso wie das Aufbrühen von Kaffee mit Handfilter für echte Kaffeeliebhaber.
Uhren mit Handaufzug können – aufgrund des fehlenden Rotors – zudem merklich flacher gebaut werden, wie beispielsweise diese sehr elegante Nomos Glashütte Orion. Durch Drehen der Krone in eine Richtung wird die Feder im Uhrwerk gespannt und lässt die Uhr für bis zu zwei Tage sekundengenau weiterlaufen.
Mithilfe der Uhrenkrone lassen sich außerdem die Uhrzeiger richtig einstellen. Dafür wird das Bedienelement ein kleines Stück herausgezogen. Durch Drehen der Krone können Sie die Zeigerstellung nun verändern. Bei Uhren mit Kalenderfunktion kann auf die gleiche Weise das Datum verstellt werden, wie bei dieser klassisch schönen Rolex mit zylinderförmiger Krone.
Klassische Kronenformen
Neben der Funktionalität spielt das Aussehen der Uhrenkrone eine wichtige Rolle. Es entscheidet wesentlich mit, ob eine Uhr sportlich, elegant, filigran oder pompös erscheint. Klassische Kronenformen sind die Zwiebelkrone, Kegelkrone, Krone mit Cabochon, zylindrische Krone, versenkte Krone und Krone mit Drücker. Die Bezeichnung leitet sich von der geometrischen Grundform, besonderen Merkmalen oder dem Designer der Krone her. So erinnert die Zwiebelkrone tatsächlich an die runde Form einer Zwiebel, wie es sehr eindrucksvoll bei dieser Chronoswiss Timemaster zu sehen ist.
Unter einem Cabochon (französisch für „Nagelkopf“) versteht man eine runde oder ovale Schliffform von Schmucksteinen, deren Unterseite flach und die Oberseite nach außen gewölbt ist. Kronen mit Cabochon finden sich meist an edlen eleganten Uhren, wie dieser Piaget Classique deren Krone ein Saphir ziert.
Eine weitere Variante ist die Krone mit Drücker. Diese Kronenform wird gelegentlich bei Chronographen verwendet und ermöglicht die Funktionen zur Kurzzeitmessung: Einschalten, Anhalten und Nullstellung. Ein imposantes Beispiel hierfür ist dieser Rolex Daytona Cosmograph.
Anhand der Kronenform lassen sich Uhrenmodelle bestimmten Marken oder Kategorien zuordnen. So gehörte zu den legendären Fliegeruhren der 1940-er Jahre eine markante, große, geriffelte Krone, die sich optimal greifen und bedienen ließ.
Wasserdichte Kronen
Wussten Sie, dass die Wasserdichtheit mechanischer Uhren lange Zeit an der Krone scheiterte? Sie bildet bis heute die größte Schwachstelle einer Uhr in puncto Wasserdichte und forderte die Hersteller zu so manchen exotischen Lösungen heraus. Zur Standardlösung für wasserdichte Uhren wurde die “abgedichtete Krone”. Hierbei ist die Krone weiterhin frei beweglich und schützt das Innere einer Uhr mit einem oder zwei Ringen, wie z.B. Kork-Dichtungen, gegen Wasser.
Die bis heute am weitesten verbreitete Kronen-Sicherung gegen Wasser ist die “verschraubte Krone”. Dieses Konzept wurde erstmals von Rolex im Jahr 1926 angewandt und ermöglicht eine Wasserdichtheit von 300 bis zu 3.000 Meter.
Im zweiten Weltkrieg stieg der Bedarf an wasserdichten und schlaggeschützten Uhren. Im Jahr 1941 wurde die Krone daher zusätzlich mit einem verschraubbaren Deckel geschützt, der jedoch nicht die Funktion der Krone vereinte. Es folgten weitere Lösungen, wie zum Beispiel ein Schutzbügel um die Krone herum. Dieser schützt das empfindliche Bedienelement zuverlässig gegen Wasser und Schlag. Bei einigen Modellen der Uhrenmanufaktur Panerai ist dieser Schutzbügel ein wesentliches Erkennungsmerkmal geworden.
Platzierung der Krone
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum die meisten Menschen ihre Uhr am linken Handgelenk tragen? Der wahre Grund liegt darin, dass die rechte Hand vermehrt im Einsatz ist und die Uhr am rechten Handgelenk somit viel mehr gefährdet wäre. Es macht demzufolge Sinn, seine Uhr am linken Handgelenk zu tragen. Damit sich die Uhr leicht mit der rechten Hand aufziehen und einstellen lässt, werden Krone und Drücker überwiegend rechts am Uhrengehäuse platziert.
Ausnahmen sind jedoch Uhrenmodelle deren überaus große Krone störend beim Bewegen des Handgelenks sein könnte, wie bei der U-Boat Chimera. Hier wird die Krone sicherheitshalber auf der linken Seite des Gehäuses platziert. Damit das Bedienen der Uhr nicht einem akrobatischen Akt gleicht, nehmen Sie diese zum Einstellen der Zeiger besser vom Handgelenk ab. Diesen Tipp sollten Linkshänder grundsätzlich beim Bedienen ihrer Uhr beherzigen, denn die Krone einer Uhr ist nicht nur ein sehr raffiniertes, sondern auch filigranes Bedienelement, welches sachgemäß gehandhabt werden sollte.
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