Eine Armbanduhr ist ein geschätzter Wegbegleiter und ständig Belastungen ausgesetzt. Gerade in den Sommermonaten können starke Sonneneinstrahlung, Wasserkontakt und sportliche Aktivitäten merkliche Spuren hinterlassen. Wir geben Ihnen Tipps, zum richtigen Umgang mit mechanischen Uhren, damit Sie möglichst lange viel Freude an Ihrem Wertstück haben.
Inhalt des Artikels:
- 1. Sorgfalt beim Tragen
- 2. Kontakt mit Wasser
- 3. Reinigung von Uhr und Armband
- 4. Ab in die Box – die richtige Aufbewahrung
- 5. Richtiges Einstellen der Uhr
- 6. Regelmäßiger Check up
- 7. Kratzer im Uhrenglas
1. Sorgfalt beim Tragen
Eine mechanische Uhr wird zwar durch Ihre Armbewegung selbsttätig aufgezogen, dennoch sollten Sie ruckartige Stoßbewegungen und starke Erschütterungen mit ihr möglichst vermeiden. Selbst wenn die Uhr sehr robust erscheint, können dabei sensible Teile wie die Unruhwelle beschädigt werden. Und nichts ist so ärgerlich, wie ein Mangel oder eine beeinträchtigte Funktionsweise.
Wenn es im sommerlichen Alltag also etwas robuster zugeht, wie zum Beispiel beim Heimwerken im Garten oder auch bei einigen Sportarten, wie beispielsweise Golf, Volleyball und Tennis, sollten Sie Ihren Zeitmesser vorher besser vom Handgelenk nehmen. Eine Ausnahme bilden hier natürlich Sportuhren, die extra für eine bestimmte Sportart, wie beispielsweise zum Tauchen, gefertigt wurden. Alle anderen Zeitmesser dürfen aus unserer Sicht während des Sports gerne daheim bleiben, um Beschädigungen und auch Verlust zu vermeiden.
Uhren sollten auch vor Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt und über 50 Grad Celsius geschützt werden. Falls Sie Ihre Uhr am Strand tragen, achten Sie bitte darauf, dass sie direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Der Kontakt mit feinem Sand kann eine Uhr ebenfalls beschädigen, nicht nur in Form von Kratzern, die feinen Sandkörnchen können sich schnell in die Zwischenräume setzen und dort unerwünschte Reibung erzeugen.
2. Kontakt mit Wasser
Der Bedienungsanleitung Ihrer Uhr können Sie entnehmen, wie wasserdicht diese ist. Je nach Modell können Sie Ihre Uhr noch vorsichtig beim Händewaschen tragen oder mit ihr in die Tiefen der Ozeane abtauchen. Bitte achten Sie darauf, dass die Krone Ihrer Uhr beim Tragen immer verschraubt oder in die neutrale Position gedrückt wurde. Ansonsten kann Wasser in das Innere der Uhr gelangen. Unter Wasser sollten Sie die Krone niemals ziehen oder aufschrauben und die Drücker von Chronographen nie betätigen.
Die Wasserdichtheit einer Uhr kann mit dem Gebrauch nachlassen und sollte alle ein bis zwei Jahre von einem Fachmann geprüft werden. Diesen Service bieten wir Ihnen gerne in unserer hauseigenen Uhrmacherei an. Sollte doch einmal Wasser ins Innere der Uhr eingetreten sein, ist der sofortige Gang zum Uhrmacher erforderlich.
Die Angabe der Wasserdichtigkeit erfolgt üblicherweise in bar oder atm und gewährleistet folgendes:
Wasserfest
Ihre Uhr ist gegen geringe Wasserspritzer wie etwa einzelne Regentropfen geschützt, jedoch keinesfalls wasserdicht. Der Kontakt mit Wasser sollte unbedingt vermieden werden.
Wasserdicht ab 5 bar
Ab diesem Wasserdruck kann eine Uhr Spritzwasser ausgesetzt werden. Achten Sie jedoch darauf, Ihre Uhr nicht direkt in einen Wasserstrahl zu halten, hier kann der Druck um einiges höher sein. Auch sollte sie nicht übermäßig lange dem Wasser ausgesetzt werden.
Wasserdicht ab 10 bar
Eine Uhr mit dieser Kennzeichnung eignet sich zum mäßigen Wassersport und kann daher problemlos zum Schwimmen, Surfen oder Schnorcheln flach unter der Wasseroberfläche verwendet werden.
Wasserdicht bis 20 bar
Erst ab 20 bar (ca. 200 Meter) gilt eine Uhr offiziell als Taucheruhr.
Wasserdicht bis 50 bar
Mit solch einer Uhr haben Sie einen verlässlichen Begleiter selbst in größeren Wassertiefen.
3. Reinigung von Uhr und Armband
Je nach Intensität der Nutzung sollten Sie Ihre Uhr fachgerecht reinigen. Bei regelmäßigem Tragen empfiehlt es sich, die Uhr sowie das Armband zumindest alle zwei Wochen mit einem feuchten Tuch rundherum zu säubern. In den Sommermonaten schwitzt man meist etwas mehr und es bildet sich Hautfeuchtigkeit unter dem Uhrengehäuse sowie dem Armband. Hier empfiehlt es sich, die Uhr häufiger kurz zu reinigen. Verwenden Sie dazu ein weiches Mikrofasertuch, um das Glas der Uhr nicht zu zerkratzen. Uhren mit einer Wasserdichtigkeit unter 3 bar sollten mit einem trockenen Tuch abgewischt werden.
Uhren ab 10 bar, können Sie bedenkenlos unter fließendem Wasser abspülen. Dies empfiehlt sich besonders nach dem Schwimmen in chlorhaltigem oder Salzwasser. Gröbere und schwer zu erreichende Verschmutzungen können Sie auch mit einer weichen Zahnbürste zu Leibe rücken. Doch Vorsicht: Vermeiden Sie grundsätzlich Reinigungsmittel, diese können unbeabsichtigt die Dichtungsringe von Krone und Boden angreifen.
Metall- oder Kautschukarmbänder können gleichzeitig mit der Uhr gereinigt werden. Beim Lederarmband ist eine gesonderte Pflege sinnvoll, da diese Bänder sehr empfindlich sind. Um Formveränderungen, Verfärbungen und Flecken auf einem Lederarmband vorzubeugen, vermeiden Sie bitte direkten Wasserkontakt, starke Sonneneinstrahlung sowie Kontakt mit Kosmetikprodukten, wie Sonnencremes.
Weitere wertvolle Tipps zur richtigen Pflege von Armbändern aus Leder, Metall und Kautschuk erhalten Sie im Beitrag “Leder, Metall, Kautschuk: So pflegen Sie das Armband Ihrer Uhr richtig”.
4. Ab in die Box – die richtige Aufbewahrung
Wenn Sie Ihre Uhr gerade nicht tragen, sollten Sie diese in einer staubgeschützten und trockenen Box aufbewahren. Für ein kurzes Ablegen unterwegs, eignet sich auch ein passendes Etui. Das Etui schützt durch eine robuste Außenhülle und ein weiches Inneres vor äußeren Einflüssen wie leichten Schlägen oder intensiver Sonneneinstrahlung.
Vorsicht vor Magnetismus:
Uhren können leicht magnetisieren und sollten daher nicht auf einem Kühlschrank, Lautsprecher oder direkt neben dem ladenden Smartphone abgelegt werden. Die Magnetfelder können die Ganggenauigkeit einer Uhr beeinträchtigen.Wer ständig in starken Magnetfeldern unterwegs ist, kann dies mit speziellen Uhren wie die Rolex Milgauss oder die Omega Seamaster Aqua Terra 150M problemlos tun.
Sollten Sie Ihre mechanische Uhr für eine längere Zeit nicht am Handgelenk tragen, empfiehlt es sich, diese in einem Uhrenbeweger aufzubewahren. Die ständige Drehbewegung beugt einem lästigen neu Einstellen der Uhr vor. Wann ein Uhrenbeweger sinnvoll ist, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
5. Richtiges Einstellen der Uhr
Sollte die Gangreserve der Uhr doch einmal aufgebraucht und die Uhr zum Stillstand gekommen sein, ist sie wieder fachgerecht einzustellen. Für das Werk ist es grundsätzlich schonender, wenn die Uhr mit dem Uhrzeigersinn gestellt wird.
Bei der Datumseinstellung ist besondere Vorsicht geboten: Die Datumseinstellung (Schnellschaltung) sollte nur betätigt werden, wenn sich der Stundenzeiger gerade im unteren Bereich des Zifferblattes befindet (unterhalb 3 und 9). Deshalb am besten zuerst den Stundenzeiger auf 6 Uhr positionieren, dann das richtige Datum einstellen und am Ende wieder die aktuelle Uhrzeit einstellen.
6. Regelmäßiger Check up
Äußere Einflüsse hinterlassen ihre Spuren. Daher empfehlen wir Ihnen, bei Ihrer Uhr etwa alle fünf bis sieben Jahre eine umfangreiche Revision durchführen zu lassen. So kann die Leistung einer Uhr langfristig aufrecht gehalten werden und das Polieren des Gehäuses und Metallarmbandes lässt sie zudem in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen.
Bei einer Revision wird das Uhrwerk zerlegt, gereinigt und mit einem Schmiermittel geölt. In unserer hauseigenen, zertifizierten Uhrmacher-Werkstatt werden hochwertige mechanische Uhren von Rolex, Omega, Breitling und vielen weiteren Marken professionell gewartet. Die einzelnen Schritte einer vollständigen Revision stellen wir Ihnen in unserem Beitrag “Überblick zum Uhrenservice: Umfang, Kosten und Dauer einer Revision” kurz vor.
7. Kratzer im Uhrenglas
Sollte Ihre Uhr doch einmal einen Kratzer abbekommen, bleiben Sie entspannt. Gerade in den Sommermonaten kann dies schnell passieren, wenn die Uhr unbedeckt am Handgelenk getragen wird, ohne schützenden Jackenärmel. Oberflächliche Kratzer können aus einem Hesalitglas leicht entfernt werden. Ähnlich wie bei einer Aufarbeitung werden diese mit spezieller Polierpaste heraus poliert.
Ist Ihre Uhr durch ein Saphirglas geschützt, sollten Sie Ihr Wertstück bei einem Kratzer zum Uhrmacher bringen. Mit einer Polierpaste würden man kaum erfolgreich sein, denn Saphirglas ist unglaublich widerstandsfähig. Daher wird es auch bei den meisten Luxusuhren verwendet.
Wenn Sie unsere Tipps beachten, werden Sie viele Jahre große Freude an Ihrer geliebten Uhr haben. Bei allen Fragen rund um Markenuhren und hochwertigen Schmuck, stehen wir Ihnen mit unserer Erfahrung gerne zur Seite. Kommen Sie in unserem Fachgeschäft in Stuttgart-Mitte gern vorbei oder stöbern Sie auf www.watch.de.
Viel Freude wünscht Ihnen
Ihr Juwelier Ralf Häffner & Team