Der innovative Mechanismus des Automatikwerks wurde bereits vor fast 150 Jahren entwickelt. Auch wenn automatische Armbanduhren heutzutage sehr beliebt sind, so konnten sie sich erst in den 1960er Jahren durchsetzen. Erfahren Sie alles Wissenswerte zur Historie dieser beeindruckenden Innovation, die mit der Rolex Oyster Perpetual den Markt eroberte.
Inhalt des Artikels:
- 1775 – Das erste Modell
- 1926 – Die erste Armbanduhr mit Automatikwerk
- 1931 – Die Rolex Oyster Perpetual
- 1942 – Der beidseitig wirkende Schwungrotor
- 1948 – Der kugelgelagerte Rotor
Nachdem wir in der vergangenen Woche die Funktionsweise automatischer Uhren in unserem Blog erläutert haben, widmen wir uns heute ihrer Historie. Eine Uhr mit einem Schlüssel aufzuziehen ist ein Prozedere, das wir uns heute kaum noch vorstellen können. Die Armbanduhr mit automatischem Aufzug, wie wir sie heute kennen, ist dennoch verhältnismäßig jung. Hier nun die Meilensteine auf diesem Weg:
1775 – Das erste Modell
Auch wenn die Idee einer automatischen Uhr eventuell viel älter ist, stammt das erste nachweisbare Modell aus dem Jahr 1775 von dem schweizer Uhrmacher Abraham-Louis Perrelet. 1778 entwickelte auch der belgische Hofuhrmacher Hubert Sarton eine Taschenuhr mit automatischem Aufzug und nur wenige Jahre später der Uhrmacher Abraham Louis Breguet. Am Markt konnten sich diese Modelle jedoch nicht gegen die derzeit üblichen Uhren mit Handaufzug durchsetzen. Die weitaus teureren Automatik-Taschenuhren hatten es gegenüber dem einfachen Handaufzug zunächst schwer.
1926 – Die erste Armbanduhr mit Automatikwerk
Knapp ein halbes Jahrhundert später, im Jahr 1922, schuf die französische Firma Leroy die erste Armbanduhr mit Automatikwerk, welches durch eine Pendelschwungmasse angetrieben wurde und maximal 12 Stunden laufen konnte. Als Erfinder dieser Uhr ist der britische Uhrmacher John Harwood von der Isle of Man bekannt. Vertrieben wurde dieser Zeitmesser jedoch nicht.
Seine entwickelte Idee mündete 1923 dann im Antrag eines Patents in der Schweiz, das er knapp ein Jahr später erhielt. Im Jahr 1926 brachte Harwood zusammen mit den schweizer Uhrenmanufakturen Blancain und Fortis jeweils ein Modell mit automatischem Aufzug auf den Markt.
1931 – Die Rolex Oyster Perpetual
Die Rolex Oyster Perpetual von 1931 gilt als die erste funktionsfähige Automatikarmbanduhr mit einseitig aufziehbarem Rotor und war eine Weiterentwicklung von Harwoods Technik. Das zugrundeliegende Prinzip stammte von dem deutsch-britischen Uhrmacher und Unternehmensgründer von Rolex: Hans Wilsdorf. 1932 wurde es weltweit für die Firma patentiert. Die berühmte Rolex Oyster Perpetual konnte damals ganze 35 Stunden lang laufen.
Erst die Entwicklung des Perpetual-Rotors machte die automatischen Uhren massentauglich und ist bis heute das Herzstück jeder modernen Automatikuhr.
1942 – Der beidseitig wirkende Schwungrotor
Eine nächste, wenn auch kleinere Sensation, kam von der schweizer Manufaktur Felsa. Sie brachte 1942 das erste Automatik-Kaliber mit beidseitig wirkendem Schwungrotor auf den Markt, den “Bidynator”. Somit konnte nun jede Bewegung der Uhr, ganz gleich in welche Richtung, zur Gewinnung der Aufzugsenergie genutzt werden.
1948 – Der kugelgelagerte Rotor
Durch Eterna wurde 1948 der kugelgelagerte Rotor für den automatischen Aufzug erfunden, die wichtigste Entwicklung in der Geschichte des schweizer Uhrenherstellers Eterna. Der Hinweis auf diese Erfindung zeigt sich noch heute im Firmenlogo: fünf blütenförmig angeordnete Kugeln.
Wie der Historie zu entnehmen ist, wurden die ersten Automatikuhren zwar bereits Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt, doch erst 150 Jahre später gab es die erste Armbanduhr mit Automatikwerk. In Deutschland wurden die ersten Automatikuhren in den 50er Jahren von den Herstellern Bifora, Durowe und Junghans gebaut.
Das zugrundeliegende Prinzip des Automatikwerks hält automatische Uhren noch heute am Laufen. Die Technik hat sich jedoch weiterentwickelt und verfeinert. Diese Rolex Oyster Perpetual aus dem Jahr 2019 verfügt nun über ein Kaliber mit einer Gangreserve von ca. 48 Stunden.
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Viel Freude beim Stöbern
Ihr Juwelier Ralf Häffner & Team