Technische Daten, Markenerbe, Marktposition – alles wichtige Faktoren bei der Entscheidung für eine Luxusuhr. Aber was ist eigentlich der entscheidende Faktor? Das Zifferblatt! Schließlich ist es das, worauf der Blick als erstes fällt, wenn man seine Uhr betrachtet. Aktuell bringen immer mehr Luxusuhrenhersteller Uhren mit besonderen Zifferblättern heraus.
Inhalt des Artikels:
- #1 Besondere Zifferblätter: Perlmutt
- #2 Besondere Zifferblätter: Farbverlauf
- #3 Besondere Zifferblätter: Guillochieren
- #4 Besondere Zifferblätter: Emaille
- #5 Besondere Zifferblätter: Diamantenbesatz
- Materialien und Gestaltung von Zifferblättern
In diesem Artikel finden Sie Beispiele für Zeitmesser mit bemerkenswerten Zifferblättern, die entweder durch besonderes Material, präzise Technik oder ausgefeilte Handwerkskunst auffallen. Wir können uns daran gar nicht satt sehen – und Sie?
Uhren mit besonderen Zifferblättern
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#1 Besondere Zifferblätter: Perlmutt
Perlmutt ist ein vielseitiges Naturmaterial, dessen Schönheit und schimmerndes Farbspiel Menschen seit jeher fasziniert. Es handelt sich dabei um dünne Schichten von feinstem, parallelem Aragonit, das in Muschelschalen gebildet wird. Wegen seiner sanften Schönheit wird Perlmutt gerne für Zifferblätter in Luxusuhren verwendet. Bei der Verarbeitung muss höchste Sorgfalt angewendet werden, da Perlmutt sehr kratzempfindlich ist.
Es gibt zahlreiche natürliche Farbvarianten: Das Tahitiperlen-Perlmutt ist typischerweise dunkel bis schwarz, während die Südseeperlen perlmuttfarbene Schattierungen von Weiß bis Gold- oder Roséfarben aufweisen. Perlmutt kann aber auch künstlich eingefärbt werden, wobei es seinen charakteristischen Schimmer beibehält. Dadurch sind heute Perlen und Perlmutt in allen erdenklichen Farben erhältlich.
Die Gestaltung der Perlmutt-Zifferblätter erfordert viel Geschick und Erfahrung, da das hauchdünne Material leicht bricht. Es kann graviert, gefräst oder guillochiert werden, um die gewünschten Designs zu erzielen. Für Indexe oder Ziffern werden winzige Löcher gebohrt, die Appliken aufgesetzt und schließlich auf der Rückseite vernietet. Perlmutt kann auch bedruckt werden, ähnlich wie jedes lackierte Blatt.
#2 Besondere Zifferblätter: Farbverlauf
Die Anziehungskraft von Verlaufszifferblättern oder auch Rauchzifferblättern ist einfach unwiderstehlich. Sie zeigen einen Farbverlauf, der allmählich in einem radialen, linearen oder sogar undefinierten Format ineinander übergeht. Dieser Effekt verleiht dem Zifferblatt eine gewisse Tiefe und trägt zur visuellen Wirkung der Uhr bei.
Sie wurden erstmals Ende der 1960er Jahre mit der Einführung der Zenith El Primero A385 vorgestellt und waren einige Jahrzehnte sehr beliebt, bis sie kaum noch zu sehen waren (Mehr lesen: Die 10 schönsten Retro-Uhren). Aber schließlich halfen Marken wie H. Moser & Cie., den Stil wiederzubeleben. Mit ihren rauchigen oder „fumé“-Zifferblättern brachte die unabhängige Marke aus Schaffhausen diese Zifferblätter wieder auf den Markt.
In den letzten Jahren haben wir eine zunehmende Anzahl von Uhrenherstellern gesehen, die einige der schönsten und majestätischsten Versionen von Verlaufszifferblättern produzieren, und diese Displays sind wieder zu einem prominenten Merkmal in der Uhrenindustrie geworden.
Das Besondere an diesen Zifferblättern ist, dass sie eine gewisse Dimensionalität bieten: Durch den Farbverlauf entsteht eine Illusion von Tiefe, die eine Uhr dynamischer und lebendiger wirken lässt. Darüber hinaus können die Farben auf dem Zifferblatt je nach Lichteinfall und Betrachtungswinkel unterschiedlich aussehen, was dazu beiträgt, dass die Uhr immer wieder anders aussieht und nie langweilig wird.
#3 Besondere Zifferblätter: Guillochieren
Das Guillochieren ist eine aufwendige Technik zur Verzierung von Zifferblättern. Linien, Wellen und andere Muster werden mit einem sogenannten Guillochierstichel in das das Zifferblatt graviert werden. Die Technik stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde ursprünglich zur Verzierung von Waffen und Schmuck verwendet. Aufwendige und präzise Guillochierungen werden in der Uhrenindustrie als höchste Handwerkskunst angesehen.
Eines der bekanntesten Guilloche-Muster ist das Clous de Paris-Muster, bei dem das Zifferblatt wie ein rautenförmiges Gitter aussieht:
Die Guillochierung kann auch mit anderen Handwerkskünsten kombiniert werden, wie zum Beispiel mit der Emaille-Technik, um ein noch komplexeres und einzigartiges Zifferblatt zu schaffen.
#4 Besondere Zifferblätter: Emaille
Seit dem 17. Jahrhundert war die Emailleurkunst ein beliebtes Handwerk zur Verzierung von Uhrgehäusen und Zifferblättern. Emaille ist eine glasartige, zunächst farblose Substanz namens Fondant, hergestellt aus Quarzsand und Metalloxiden. Durch feines Mahlen und Waschen wird sie zu einer Paste vermischt und dann auf die zu emaillierenden Teile des Objekts aufgetragen. Nachdem sie im Ofen bei extrem hohen Temperaturen von über 800 Grad Celsius gebrannt wurde, verschmilzt sie mit dem Untergrundmetall und wird zu einer extrem harten und festen Schicht. Je nach Komplexität des Designs kann das Emaillieren bis zu zwölf Brennvorgänge erfordern.
Die Emaillierungstechnik hat ihren Ursprung in der byzantinischen Zeit und erlebte im Mittelalter, insbesondere in Regionen, in denen Porzellan hergestellt wurde, ihren Höhepunkt. Trotzdem wird sie bis heute, insbesondere in der Uhrmacherei, weiterhin eingesetzt.
Auch Rolex verbaute schon Emaille- bzw. Enamel-Zifferblätter, ein Vorläufer der Keramik, die aktuell wieder im Trend liegt:
#5 Besondere Zifferblätter: Diamantenbesatz
Diamantenbesetzte Uhren sind ein wahres Kunstwerk der Uhrmacherkunst. Die präzise Arbeit bei der Einfassung der funkelnden Steine in das Uhrwerk erfordert ein hohes Maß an handwerklichem Können und Sorgfalt. Das Ergebnis sind Uhren, die nicht nur die Zeit anzeigen, sondern auch ein funkelndes Schmuckstück am Handgelenk sind:
Bei der Herstellung von diamantbesetzten Uhren werden die Diamanten von erfahrenen Juwelieren von Hand ausgewählt und auf das Gehäuse der Uhr präzise eingefasst. Es ist eine Kunst, die Steine so zu platzieren, dass sie das Licht perfekt einfangen und die Uhr zu einem funkelnden Blickfang machen.
Die Besonderheit dieser Handwerkskunst liegt in der Verbindung der traditionellen Uhrmacherkunst mit dem Juwelierhandwerk. Die Uhrmacher müssen nicht nur das Uhrwerk und die Mechanik der Uhr perfekt beherrschen, sondern auch ein tiefes Verständnis für das Schmuckdesign haben. Nur so können sie eine Uhr kreieren, die nicht nur funktional ist, sondern auch ästhetisch ansprechend.
Materialien und Gestaltung von Zifferblättern
Es gibt noch unzählige weitere besondere Materialien oder Techniken, die die Welt der besonderen Zifferblätter bereichern, zum Beispiel Meteoritengestein bei Rolex und Omega oder Osmium bei Hublot ebenso wie skelettierte oder gemusterte Zifferblätter bei Audemars Piguet oder Alpina. Kommen Sie doch einmal bei watch.de vorbei, lassen sich persönlich beraten und probieren Ihr Wunschmodell an. Sie erreichen uns per E-Mail unter info@watch.de oder via Social Media an uns: Youtube, Facebook oder Instagram.