2022 feierte die Breitling Navitimer ihren 70-sten Geburtstag. Wir beleuchten ihre Geschichte und ergründen, warum das Modell völlig verdient zur Uhrenikone geworden ist. Erfahren Sie außerdem, wie Breitling die Navitimer in den letzten Jahren neu erfunden hat.
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Inhalt des Artikels:
- Breitling geht an den Start
- Die Funktionalität der Breitling Navitimer
- Navitimer Cosmonaute: Erste Schweizer Armbanduhr im Weltraum
- Uhrwerke und Besonderheiten der Breitling Navitimer
- Was kostet eine Breitling Navitimer?
- Was kostet eine Breitling Navitimer gebraucht?
- Das Design der Breitling Navitimer
Breitling geht an den Start
Die Geschichte von Breitling beginnt bereits im Jahr 1884, als der gelernte Uhrmacher Léon Breitling seinen ersten Chronographen erschuf. Bald darauf gründete er die Firma G. Léon Breitling S.A., Montbrillant Watch Factory. Zunächst einmal wurden hier vor allem Taschenuhren gefertigt, doch schon bald sollten die ersten Armbandchronographen folgen.
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Gut zu wissen:
Willy Breitling führte 1934 den zweiten Drücker bei Chronographen ein. So lässt sich die Zeit Starten, Stoppen und auf Null Setzen. Bis dahin wurde der Stoppmechanismus unbequem über die Krone gesteuert.
Die Breitling Navitimer, eine Weiterentwicklung des Chronomats, erschien 1952. Die Besonderheit der Fliegeruhr war eine Rechenschieberlünette, die Piloten ganz ohne Hilfsmittel komplexe Berechnungen ermöglichte. Der Name der berühmten Uhr setzt sich aus “Navigation” und “Timer” zusammen.
Die Funktionalität der Breitling Navitimer
Der Mathematiker Marcel Robert entwickelte im Auftrag von Willy Breitling eine Rechenscheibe mit Skalen, die den Bedarf von Piloten abbilden: STAT für Standardmeilen, KM für Kilometer und NAUT für Seemeilen oder Knoten. So lassen sich Treibstoffverbrauch, Steig- oder Sinkflugraten oder die Durchschnittsgeschwindigkeit einfach berechnen.
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Die Nähe zur Luftfahrt zeigte sich viele Jahre auch durch das Logo der Aircraft Owners and Pilots Association (AOPA) auf den Zifferblättern der Fliegeruhr. Damals war Breitling Bordausstatter aller wichtigen Flugzeughersteller und -linien. In der ersten Boeing 707 aus dem Jahr 1957 tickte beispielsweise ein Breitling-Bordchronograph.
Navitimer Cosmonaute: Erste Schweizer Armbanduhr im Weltraum
1962 wandte sich der NASA-Astronaut Scott Carpenter an Willy Breitling, da er sich eine besondere Navitimer für seine Mercury Seven-Weltraummission wünschte, und zwar mit einer 24-Stunden-Skala für den Orbit, einem dehnbaren Metallarmband, der um den Raumanzug reichte, und einer leicht bedienbaren Lünette. Willy Breitling setzte die Wünsche in weniger als zwei Monaten um. Die Navitimer Cosmonaute umrundete dreimal die Erde und wurde so zur ersten Schweizer Armbanduhr im All.
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Die Navitimer war allerdings schon bald auch bei anderen Zielgruppen als Piloten und Astronauten extrem gefragt und avancierte zum stilvollen Begleiter für Berühmtheiten wie Miles Davis, Serge Gainsbourg, Jim Clark oder Graham Hill.
Uhrwerke und Besonderheiten der Breitling Navitimer
- Die erste Navitimer, Referenz 806, wurde durch das Handaufzugswerk Venus 178 angetrieben.
- Die Navitimer mit dem Kaliber Valjoux 72 ist eine Rarität aus dem Jahr 1954, damals gab es Lieferengpässe seitens Venus.
- Ab den 1960er Jahren kam das Valjoux 7740 mit zusätzlicher Datumskomplikation und 12-Stunden-Zähler zum Einsatz.
- 1969 wurde das Kaliber 11 eingeführt (auch Chrono-Matic genannt), eines der ersten automatischen Chronographenwerke, entwickelt von Breitling, Heuer-Leonidas, Hamilton-Büren und Dubois Dépraz. Die erste Navitimer mit Automatikwerk war geboren.
- 1970er Jahre: LED- und LCD-Anzeigen bei der Navitimer; eine Reaktion auf die beginnende Quarzkrise.
- In den Folgejahren wurden das Handaufzugskaliber Lemania 1873, teilweise modifizierte Versionen des Valjoux 7750 sowie ein ETA 2892 mit Chronographenmodul von Dubois Dépraz verbaut.
- Seit 2009: Chronographenkaliber B01; dieses eigens entwickelte und produzierte Chronographenwerk ist das erste Manufakturwerk aus dem Hause Breitling. Es wird unter anderem verbaut in der Breitling Navitimer 01, dem Chronomat B01 42, im Superocean Heritage II Chronograph sowie in der eleganten Premier. Was viele nicht wissen: Auch in der Tudor Black Bay Chrono tickt das Breitling-Kaliber in leicht angepasster Form unter dem Namen MT5813. Eine Besonderheit des Uhrwerks ist das patentierte Selbstzentrierungssystem. Start, Stopp und Nullstellung werden über ein klassisches Schaltrad gesteuert. Die energieeffiziente Reibungskupplung trägt unter anderem zu den 70 Stunden Gangreserve bei.
- 2024 – B19: Das neue Kaliber B19 ist das erste exklusive Uhrwerk von Breitling, das mit einem ewigen Kalender ausgestattet ist. Natürlich bleibt Breitling seiner Tradition treu, denn auch dieses Uhrwerk ist ein Chronograph – eine Disziplin, in der die Marke seit jeher glänzt. Der Vollkalender mit Mondphase passt sich automatisch an Schaltjahre sowie Monate mit 28, 30 und 31 Tagen an und kann nahezu ein Jahrhundert ohne größere Korrekturen betrieben werden. Hinzu kommt eine beeindruckende Gangreserve von etwa 96 Stunden.
Was kostet eine Breitling Navitimer?
Hier gilt es zunächst einmal einen Unterschied zu machen zwischen gebrauchten und neuen Modellen. Bei neuen Uhren verfolgt die Schweizer Luxusuhrenmarke eine Art Zwei-Klassen-Modell, bei dem Kunden die Wahl haben zwischen einer Uhr mit Manufakturkaliber oder ETA-basiertem Kaliber.
Sind Uhren mit Manufakturkaliber wirklich besser?
Ein Hinweis auf ein Modell mit Manufakturkaliber sind normalerweise farblich abgesetzte Hilfszifferblätter sowie ein Saphirglasboden. Die Preise für die Navitimer starten bei 4.300 Euro; wer eine Navitimer mit B01 wünscht, kann seitens Hersteller mit Preisen ab 8.950 Euro rechnen. Die neue, redesignte Kollektion aus dem Jahr 2022 gibt es auf der Hersteller-Website für 9.050€, bei watch.de finden Sie das Modell unter 8.000€ (Stand beider Preisangaben: 24.01.2025).
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Anfang April 2022 wurde die neue Navitimer-Kollektion mit je zwei Versionen in 41, 43 und 46 Millimetern vorgestellt. Das Design der Pilotenuhr wurde nur sehr behutsam angepasst. Neu sind die frischen Zifferblattfarben von Mittelblau über Kupferfarben bis hin zu Minzgrün. Wie beim ursprünglichen Modell, prangt nun wieder das AOPA-Logo über dem Breitling-Schriftzug. Zudem wurde der Rotor des B01 etwas filigraner gestaltet, sodass sich das Manufakturwerk B01 mit 70 Stunden Gangreserve und COSC-Zertifizierung noch besser durch den Saphirglasboden ausmacht. Das Datum befindet sich beim neuen Modell im Totalisator auf sechs Uhr, statt zwischen vier und fünf Uhr.
Navitimer kaufen
Was kostet eine Breitling Navitimer gebraucht?
Gerade die ersten Navitimer-Modelle aus den 1950er Jahren sind sehr gefragt. Je nach Zustand erreichen sie Preise zwischen 2.000 und 30.000 Euro. Dabei werden Edelstahl-Modelle und Navitimer-Versionen mit vergoldetem Gehäuse zu ähnlichen Preisen gehandelt. Gebrauchte Navitimer aus 18 Karat Gold starten bei 5.000 Euro und sind eine Rarität.
Investment-Tipp:
Wer eine Breitling Navitimer mit dem Kaliber Valjoux 72 ausfindig macht, hat einen echten Schatz ausgehoben. Die sogenannte “Old Navitimer” wurde nur von 1954-56 mit diesem Uhrwerk hergestellt.
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Das Design der Breitling Navitimer
Charakteristisch für das Design der Fliegeruhrenikone sind die Rechenschieberlünette sowie ab 1959 die weißen Hilfszifferblätter auf dem Zifferblatt. Der einzige richtige Bruch mit dieser Designlinie waren die LCD- und LED-Anzeigen aus den 1970er Jahren.
Darüber hinaus ist die ikonische Fliegeruhr für ihre Größe bekannt. Die erste Navitimer war mit 42 Millimetern Durchmesser sehr groß für ihre Zeit; zwischenzeitlich gab es sogar bis zu 48 Millimeter große Versionen (Referenz 816 und 1806).
Mittlerweile gibt es zahlreiche Varianten des Breitling-Flaggschiffs, die für Sammler interessant sind, zum Beispiel Modelle mit zusätzlichen Komplikationen wie dem Annual Calendar, also mit Mondphase und Jahreskalender, die Navitimer Cosmonaute mit 24-Stunden-Zifferblatt oder die Navitimer World mit GMT-Funktion.
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Navitimer Neuheit 2024 kaufen
Wer sich für eine Navitimer entscheidet – ob neu oder Certified Pre-Owned – entscheidet sich für die Teilhabe an einer großartigen Geschichte sowie den Drang nach Freiheit und Abenteuer.
Gerne berät Sie das watch.de Team dabei, welche Breitling-Uhr am besten zu Ihnen passt, entweder direkt vor Ort in Stuttgart, per Telefon unter 0711 9330890 oder per E-Mail unter info@watch.de. Wir freuen uns von Ihnen zu hören.