Sie ist eines der wichtigsten Elemente eines Uhrwerks: Die Hemmung. Denn ohne sie würde eine Uhr gar nicht erst ticken. Doch was ist die Hemmung und wie funktioniert sie? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf zwei der bekanntesten échappements: Die traditionelle Schweizer Ankerhemmung und die innovative Co-Axial Hemmung.
Inhalt des Artikels:
- Die Schweizer Ankerhemmung: Ein bewährter Klassiker
- Die Co-Axial Hemmung: Innovation für höhere Genauigkeit
Die Schweizer Ankerhemmung: Ein bewährter Klassiker
Die Schweizer Ankerhemmung ist eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Hemmungen in mechanischen Armbanduhren. Sie besteht aus einem Anker, einem Ankerrad und einem Unruhrad. Die Hemmung ermöglicht es, die Energie vom Federhaus auf das Unruhrad zu übertragen und die Unruh in Schwingung zu versetzen.
Wer hat’s erfunden?
Die Ankerhemmung wurde im 18. Jahrhundert vom englischen Uhrmacher George Graham erfunden. Sein Schüler Thomas Mudge entwickelte sie weiter, sodass sie ab Mitte des 18. Jahrhunderts auch in Taschenuhren verwendet werden konnte.
Ein Nachteil der Schweizer Ankerhemmung ist, dass sie regelmäßige Schmierung mit Uhrmacheröl benötigt, um reibungslos zu funktionieren. Die Reibung zwischen den beweglichen Teilen kann mit der Zeit zu Verschleiß führen, was eine gelegentliche Revision erforderlich macht. Darüber hinaus ist die Schweizer Ankerhemmung anfällig für Abweichungen in der Ganggenauigkeit, insbesondere wenn sie Temperaturschwankungen oder Stößen ausgesetzt ist.
Trotzdem ist die Schweizer Ankerhemmung eine beliebte Wahl in vielen mechanischen Uhren, auch bei renommierten Herstellern wie Rolex. Warum? Die Antwort liegt in der sorgfältigen Konstruktion und Qualitätskontrolle, die diese Hersteller in ihre Uhren investieren.
Rolex und andere hoch angesehene Uhrenhersteller wie Patek Philippe, Audemars Piguet und Longines setzen auf strenge Fertigungsstandards und hochwertige Materialien, um diese geringfügigen Nachteile auszugleichen. Sie verwenden spezielle Schmierstoffe und präzise gefertigte Komponenten, um die Reibung zu minimieren und die Ganggenauigkeit zu optimieren. Darüber hinaus sind in den meisten mechanischen Uhrwerken heute spezielle Stoßsicherungssysteme verbaut. Oft handelt es sich um Systeme der Schweizer Firmen Incabloc SA in La Chaux-de-Fonds und Kif Parechoc SA in Le Sentier. Rolex setzt auf das selbst konstruierte und patentierte Paraflex-Antischocksystem.
Wann ist ein Uhrenservice notwendig?
Die Co-Axial Hemmung: Innovation für höhere Genauigkeit
Die Co-Axial Hemmung hat das Uhrmacherhandwerk revolutioniert. Die alternative Hemmung für mechanische Uhren minimiert die Reibung und den Verschleiß. Dadurch wird weniger beziehungsweise keine Schmierung benötigt, und die Uhr hat durch die geringe Reibung längere Wartungsintervalle.
Wer hat’s erfunden?
Die Co-Axial-Hemmung wurde in den 1970er Jahren von George Daniels entwickelt, einem britischen Uhrmacher und überwindet einige der traditionellen Probleme und Einschränkungen der herkömmlichen Ankerhemmung. George Daniels ließ seine Co-Axial-Hemmung im Jahr 1980 patentieren.
Omega erkannte das Potenzial der Co-Axial-Hemmung und lizenziertes sie. Durch die Partnerschaft zwischen Omega und George Daniels wurde die Hemmung weiterentwickelt und in Omega-Uhren einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
Ein entscheidender Vorteil der Co-Axial Hemmung ist ihre Fähigkeit, direkte Impulse in beide Richtungen zu geben, was die Ganggenauigkeit verbessert. Die Hemmung ist selbstschmierend und erfordert weniger Wartung.
Im Jahr 1999 brachte Omega die erste Uhr mit Co-Axial-Hemmung auf den Markt, eine limitierte Edition namens „Omega De Ville Co-Axial.“ Dies markierte den Beginn der kommerziellen Verwendung der Co-Axial-Hemmung in Omega-Uhren. Omega hat seither kontinuierlich an der Verbesserung und Verfeinerung der Co-Axial-Technologie gearbeitet und sie in eine Vielzahl ihrer Uhrenmodelle integriert.
Rolex vs. Omega Welche Uhr ist besser?
Beide Hemmungen haben ihre Vor- und Nachteile. Die Schweizer Ankerhemmung ist ein bewährter Klassiker mit einer langen Geschichte, während die Co-Axial Hemmung eine moderne Lösung ist, die die Herausforderungen herkömmlicher Hemmungen angeht. Beide Hemmungen werden in großartigen Uhren verbaut, bieten eine beeindruckende Leistung und sind Beispiele für die fortlaufende Innovation in der Welt der Uhrmacherkunst.
Sollten Sie Entscheidungshilfe benötigen, welche Uhr die richtige für Sie ist, unterstützt Sie das watch.de Team während der Öffnungszeiten (Mo. – Fr., 10:00 – 19:00 und Sa., 10:00 – 18:00) gern telefonisch: +49 711 933 0890 oder per E-Mail unter info@watch.de. Gerne begrüßen wir Sie auch persönlich in unserem Geschäft in Stuttgart-Mitte.