Juwelier Ralf Häffner ist seit fast 40 Jahren erfolgreich in der Schmuck- und Uhrenbranche tätig. Das Geheimnis seines Erfolgs ist die Leidenschaft, mit der er hinter seinen Ideen steht – und dies möchte er auch noch lange tun. Sein Sohn Marius teilt diese Leidenschaft und ist nach seinem Schulabschluss in das Geschäft eingestiegen. Wir haben uns mit Marius Häffner über das Geschäft mit den Uhren, aktuelle Trends in der Branche und seine Visionen unterhalten.
watch.de Blogger: Herr Häffner, wann haben Sie sich entschieden, in das Geschäft Ihres Vaters einzusteigen?
Marius Häffner: Für meine Entscheidung gab es keinen genauen Zeitpunkt. Ich habe schon als Kind den Uhrmachern über die Schulter geschaut oder im Verkaufsraum beobachtet, für welche wertvollen Zeitmesser sich unsere Kunden interessieren. Nach meinem Abitur vor drei Jahren bin ich in den Familienbetrieb eingestiegen.
watch.de Blogger: Was war Ihre Motivation dazu?
Marius Häffner: Ich konnte mir noch nie vorstellen, einem alltäglichen Beruf nachzugehen, etwa als Anwalt oder Arzt. Darüber hinaus ist es mir wichtig, das Lebenswerk meines Vaters zu erhalten, schließlich sind wir ein Familienbetrieb. Und bei uns wird es nie langweilig: Wir kommen mit sehr vielen interessanten Menschen zusammen, seien es unsere Kunden oder die Menschen, die hinter der Entwicklung der exklusiven Zeitmesser stehen.
watch.de Blogger: Was macht für Sie die Faszination von Luxusuhren aus?
Marius Häffner: Es fasziniert mich, dass Dinge, die so klein sind, so ungemeine Werte entwickeln können. Und natürlich imponiert mir die aufwendige Technik, die dahinter steckt. Mittlerweile gibt es mechanische Armband-Chronographen, die auf die Tausendstelsekunde genau messen oder Zeitmesser, die gleich mit mehreren der technisch aufwendigsten Komplikationen ausgestattet sind. Die Faszination von Luxusuhren liegt jedoch auch in den Mythen, die sich hinter Marken wie Rolex, Patek Philippe oder Omega verbergen.
watch.de Blogger: Gerade limitierte Modelle oder Sammlerstücke dieser renommierten Marken werden häufig zu sehr hohen Preisen gehandelt. Demgegenüber stehen die günstigen Preise von Juwelier Ralf Häffner. Wie werden diese erreicht?
Marius Häffner: Wir sind schon so lange auf dem Uhrenmarkt tätig, dass wir ein weltweites Netz zu Juwelierkollegen, Großhändlern und Distributoren aufgebaut haben. Bei ihnen handeln wir günstige Einkaufspreise aus. Dazu kommt, dass wir seit zehn Jahren online mit hohem Umschlag in über 100 Länder verkaufen. Daraus resultiert eine hohe Absatzmenge, die für uns wiederum zu sehr günstigen Einkaufsbedingungen führt. Beim freundschaftlichen Austausch mit unseren Juwelierkollegen, bekommen wir ebenfalls gute Konditionen …
watch.de Blogger: … die Sie gerne an Ihre Kunden weitergeben. Gibt es derzeit positive – oder negative – Entwicklungen in der Uhrenbranche?
Marius Häffner: Positiv ist zu bemerken, dass auch große Marken stark auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die legendäre Rolex GMT Master II “Pepsi”, die auf der Baselworld 2014 vorgestellt wurde. Sie basiert auf einem bis heute sehr beliebtem Modell mit blau-roter Lünette aus den 1950er Jahren. Zu den positiven Trends gehört auch die Entwicklung und Erschließung neuer Materialien, sei es Silizium, das extrem leicht ist und sich insbesondere für die winzigen Bauteile in Uhrwerken eignet, oder Keramik, die immer häufiger als Gehäusematerial zum Einsatz kommt. Mir persönlich gefällt besonders, dass sich viele Uhrenmarken wieder der Produktion eigener Manufakturkaliber widmen – sicherlich hängt das auch damit zusammen, dass einer der größten Schweizer Hersteller von Uhrwerken, Eta, nur noch in reduziertem Umfang Rohwerke produziert und liefert. Eine negative Entwicklung für Europa ist der stark wachsende chinesische Markt. Das gesteigerte Interesse der Asiaten führt in Europa zu längeren Lieferzeiten …
watch.de Blogger: … da die exklusiven Zeitmesser nur in geringen Stückzahlen produziert werden. Gibt es Marken, die sich in den vergangenen Jahren besonders entwickelt haben?
Marius Häffner: Die Uhrenbranche steht nie still. Die Uhrenmarke Omega hat es z. B. mit der Co-Axial-Hemmung geschafft, eine technische Besserung auf breiter Ebene durchzusetzen. Rund 500.000 Uhren werden bei Omega mittlerweile mit Co-Axial-Hemmung ausgestattet. Das sind immerhin mehr als 70 Prozent der Gesamtproduktion! Aber auch andere Manufakturen sollten hier nicht ungenannt bleiben. Hublot ist führend, wenn es um die Erforschung neuartiger Materialien geht. Im gleichen Atemzug lässt sich das Uhrenhaus Rolex nennen, das mit der aktuellen Sky-Dweller ein Uhrwerk geschaffen hat, das so noch nie da war: Es lässt sich über die drehbare Lünette einstellen.
watch.de Blogger: Bisher sind Sie nur auf renommierte Uhrenmarken eingegangen. Gibt es Newcomer, die Sie empfehlen?
Marius Häffner: Spontan fällt mir die Marke Schaumburg Watch ein, eine deutsche Firma, die im Jahr 1998 gegründet wurde. Das Schöne an Schaumburg Watch ist, dass sie qualitativ sehr hochwertige Uhren anbieten, die sich im mittleren Preissegment befinden. Wer nur 1.000 bis 2.000 Euro ausgeben möchte, bekommt bei Schaumburg Watch einen tollen Zeitmesser.
watch. de Blogger: Sicher haben Sie schon Uhren getragen, die ein Vielfaches wert sind. Welche Uhr war die teuerste, die Sie je getragen haben?
Marius Häffner: Eine Audemars Piguet Royal Oak Offshore mit Ewigem Kalender. Ich selbst besitze allerdings nur drei Uhren: Eine Laco Fliegeruhr, eine Panerai Radiomir Black Seal und eine Rolex Daytona, die ich gerade trage. Dieses Modell hat einen besonders hohen Wert für mich, weil es meine erste hochwertige Uhr war. Mein Vater hat sie mir zu meinem 18. Geburstag geschenkt.
watch.de Blogger: Gibt es weitere Uhren, die Sie gerne Ihr Eigen nennen würden? Was sind Ihre Top 3?
Marius Häffner: An erster Stelle würde ich den Royal Oak Offshore Chronograph mit blauem Ziffernblatt nennen. Das Modell ist mittlerweile recht selten, da es nicht mehr produziert wird. Für mich ist das Design der Royal Oak Offshore absolut vollkommen. Sie ist optisch und technisch meine Nummer eins. Auf Platz zwei setze ich die Rolex Daytona, Referenz 116520 oder 116515. Die Rolex Daytona ist ein sehr schöner, unauffälliger und flacher Chronograph. Durch die Verknüpfung mit dem Mythos, der dahiner steht, hat die Uhr für mich einen besonderen Stellenwert. Platz drei ist für mich die Patek Philippe Nautilus. Die Uhr hat ein sehr besonderes, charakteristisches Design und die Marke Patek Philippe an sich fasziniert mich sehr.
watch.de Blogger: Ich sehe schon, Sie haben ein Faible für seltene Zeitmesser. Doch noch einmal zurück zu den Basics. Was sollte man bei der Pflege von Luxusuhren beachten?
Marius Häffner: Ein wichtiger Punkt ist die Aufbewahrung der Uhren, idealerweise in einem Uhrenbeweger. Werden die Uhren regelmäßig bewegt, können die Öle im Innern des Zeitmessers nicht verharzen. Wer keinen Uhrenbeweger hat, sollte den Zeitmesser zumindest regelmäßig tragen. Erst wenn die Gangreserve unter 30 Stunden liegt oder die Uhr im Monat mehr als fünf Minuten nachgeht, sollte die Uhr gewartet werden. Wer sich nicht sicher ist, kann sich gerne bei uns beraten lassen. Sollte eine Wartung nötig sein, wird sie in unserer hauseigenen, zertifizierten Uhrmacherei von drei professionellen Uhrmachern vorgenommen. Uns ist es wichtig, unseren Kunden in allen Bereich besten Service zu bieten.
watch.de Blogger: Das ist ein gutes Schlusswort. Herr Häffner, vielen Dank für das Interview.