Im März 2022 kam die MoonSwatch heraus und die Uhrenwelt brodelt: Wie kam es zu der Kooperation von Omega und Swatch? Ist die MoonSwatch den Hype wert? Was unterscheidet diese Quarzuhr aus Kunststoff von der klassischen Omega Speedmaster Moonwatch? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie in unserem Vergleich.
Inhalt des Artikels:
- #1 Gehäuse: MoonSwatch vs. Moonwatch
- #2 Zifferblatt: MoonSwatch vs. Moonwatch
- #3 Uhrwerk: MoonSwatch vs. Moonwatch
- Hat Omega durch die Kooperation mit Swatch einen Fehler gemacht?
Auf watch.de finden Sie eine große Auswahl an Omega Speedmaster Uhren.
#1 Gehäuse: MoonSwatch vs. Moonwatch
DieOmega x Swatch Speedmaster Bioceramic MoonSwatch, wir nennen sie der Einfachheit halber “MoonSwatch” hat Speedmaster-identische Maße, das heißt 42 mm Durchmesser und eine Höhe von ca. 13 mm. Auch die Gehäuseform ist identisch. Krone und Drücker sind gleich angeordnet, sie verfügt über einen zentralen Chronographenzeiger und eine Tachymeter-Skala. Auf der Krone der MoonSwatch findet sich der Schriftzug “O x S” statt des Omega-Logos.
Im Material und Finish unterscheiden sich die Modelle allerdings stark:
- Die MoonSwatch ist aus Bio-Keramik gefertigt; böswillige Zungen würden das Material auch Plastik nennen. Es gibt sie – Swatch-typisch – in einer Vielzahl von bunten Farben in matter Optik.
- Die Moonwatch ist aus Edelstahl gefertigt; die Kontur des Gehäuses wird durch verschiedene Finishes wie satinierte Kanten und polierte Hörner hervorgehoben.
Obwohl das Gehäuse die gleiche Form aufweist, unterscheiden sich die Modelle in der Haptik stark. Während die klassische Speedmaster sich sehr wertig anfühlt, wirkt die MoonSwatch optisch und haptisch ein wenig wie ein Prototyp. Sie bekommt dadurch eher den Charakter einer Tool Watch.
#2 Zifferblatt: MoonSwatch vs. Moonwatch
Die Zifferblätter sowie die Lünette der beiden Uhren sind auf den ersten Blick gleich aufgebaut: Drei Totalisatoren, das gedruckte Omega-Logo, der geschwungene Speedmaster-Schriftzug. Wer etwas genauer hinsieht erkennt, dass die Totalisatoren unterschiedlich angeordnet sind, sich die Skalen unterscheiden und dass die Schriftzüge auf dem Zifferblatt dementsprechend anders angeordnet werden mussten. Dies hängt mit dem jeweils verbauten Uhrwerk zusammen.
Interessantes zum Uhrglas:
Die Omega Speedmaster Moonwatch wird wahlweise mit Hesalit- oder Saphirglas gefertigt. Bei der Variante mit Saphirglas ist das Logo auf dem Zifferblatt appliziert, bei der Variante mit Hesalitglas ist es gedruckt (wie auch bei der MoonSwatch).
Bei den neueren Modellen ist das Omega-Logo in die Mitte des Glases eingraviert. Bei der MoonSwatch lässt sich in der Mitte des Glaskörpers ein “S” für “Swatch” erkennen.
Dass Omega auch ohne Swatch “verspielt” sein kann, zeigt die Speedmaster Silver Snoopy 50th Anniversary:
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#3 Uhrwerk: MoonSwatch vs. Moonwatch
Die Omega Speedmaster “Moonwatch” ist mit dem hauseigenen Handaufzugskaliber 3861 ausgestattet, das auf dem ursprünglichen Omega Calibre 321 basiert – also auf dem Uhrwerk, das im Jahr 1969 bei der Mondlandung dabei war. Bei einigen Varianten lässt sich das Uhrwerk mit Co-Axial-Hemmung, als Master Chronometer zertifiziert und unempfindlich gegenüber Magnetfeldern, durch einen Sichtboden betrachten.
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In den MoonSwatch-Uhren arbeitet ein Standard-ETA-Quarzwerk, ebenso wie bei fast allen Swatch-Chronographen.
An dieser Stelle wird die Kluft zwischen den beiden Modellen besonders deutlich. Die echte Speedmaster ist eine Uhrenikone mit einzigartiger Geschichte, ein Symbol herausragender Uhrmacherkunst und Pioniergeist. Demgegenüber steht die MoonSwatch: Ein poppiger Abklatsch eines Klassikers zum Schnäppchen-Preis? Oder eine klassisch-fröhliche Neuinterpretation?
#4 Gehäusedeckel: MoonSwatch vs. Moonwatch
Der Gehäuseboden der Moonwatch ist wahlweise mit einem geprägten Edelstahl-Deckel mit Omega-Seepferdchen-Medaillon oder Sichtboden erhältlich.
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Die Omega x Swatch Speedmaster gibt es in elf Versionen, die nach Himmelskörpern benannt sind. Auf der Rückseite jedes Modells befindet auf dem Batteriefach eine Abbildung des Planeten sowie Aufforderungen wie “Dream Big”, “Reach for the Planets” und “Enjoy the Mission”.
#5 Armband: MoonSwatch vs. Moonwatch
Die MoonSwatch ist mit einem farblich zum Zifferblatt und Gehäuse passendem Nato-Klettband ausgestattet, während es die Moonwatch mit Lederarmband, Nylon-Armband oder – aus unserer Sicht am passendsten – am Edelstahl-Armband gibt. Bei dem Stahlband handelt es sich um ein dreireihiges, sehr anschmiegsames Uhrenarmband, das sich von 20 Millimetern an den Bandanstößen auf 16 Millimeter am Verschluss verjüngt. Es ist perfekt verarbeitet und fühlt sich auch so an.
Fazit: Ist die MoonSwatch eine Alternative zur Moonwatch?
Aus unserer Sicht lautet die Antwort: Nein. Wer auf der Suche nach einer echten Alternative zur Omega Speedmaster Professional Moonwatch ist, wird mit der MoonSwatch nicht glücklich (Mehr lesen: 5 Alternativen zur Omega Speedmaster). Die beiden Modelle sind in ihrer Form sehr ähnlich und doch unterscheiden sie sich stark:
- Geschichte vs. Trend:
Die Omega Speedmaster war dabei als Geschichte geschrieben wurde. Sie verkörpert risikofreudigen Pioniergeist und Uhrmacherkunst.Demgegenüber steht die bunte Interpretation eines Klassikers, die vermutlich auch in der unteren Preiskategorie niemals Kultstatus erlangen wird, weil dahinter keine eigene Idee steht. - Hype vs. Wertsteigerung:
Die MoonSwatch ist derzeit (Stand: 15.4.2022) so gehyped, dass sie in den Swatchboutiquen nach kurzer Zeit ausverkauft war. Aktuell wird sie bei ebay oder großen Uhrenplattformen zum Teil für mehrere 1.000 Euro angeboten. Neu kostet sie 250 Euro.Wer sich einen bleibenden Wert wünscht, sollte eher in die originale Omega Speedmaster Professional investieren. Die echte Moonwatch kostet je nach Version zwischen 6.000 und 7.000 Euro und hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich im Wert gesteigert (Mehr lesen: Uhren als Wertanlage: Luxusuhren statt Gold)
Trotzdem gibt es Gründe, sich für die MoonSwatch zu entscheiden. Wer etwas Geduld mitbringt, kann sich die Omega x Swatch MoonSwatch Bioceramic für 250 Euro kaufen. Das Modell “Mission to the Moon” hat das gleiche Design und die exakten Abmessungen der Speedmaster Moonwatch von Omega. Vielleicht ist es eine gute Möglichkeit für diejenigen, die sich aktuell (noch) keine echte Moonwatch leisten können. Für Besitzer der originalen Speedmaster kann die MoonSwatch eine witzige Ergänzung sein, zum Beispiel für den Sommerurlaub. Gerade die hellblaue Variante “Mission to Uranus” oder die dunkelblaue Variante “Mission to Neptun” aus der MoonSwatch Kollektion machen Lust auf strahlend blauen Himmel und das Meer.
Hat Omega durch die Kooperation mit Swatch einen Fehler gemacht?
Omega hat sich durch die Kooperation mit Swatch nicht unbedingt einen Gefallen getan. Zumindest sehen viele Branchenkenner das Risiko, dass zwar die Swatch Group insgesamt gewinnt, aber Omega zugleich Prestige als Luxusmarke verliert. Die Moonwatch ist nun scheinbar für die breite Masse verfügbar. Dass dem nicht so ist, zeigt unser Vergleich. Die Modelle sind viel zu unterschiedlich, als dass die MoonSwatch ein echter Ersatz für das Original sein könnte. Und die Omega Speedmaster “Moonwatch” ist und bleibt eine Ikone.
Im besten Fall entwickelt sich für Omega eine andere Dynamik: Wer sich jetzt eine MoonSwatch kauft, leistet sich in einem späteren Lebensabschnitt vielleicht die echte Omega Speedmaster “Moonwatch”. Die gibt es übrigens bei watch.de. Schreiben Sie uns eine E-Mail unter info@watch.de oder rufen uns an, falls Sie Fragen haben. Wir freuen uns auf Sie!