Eine mechanische Luxusuhr, die etwas auf sich hält, ist meist seitens COCS oder einer anderen Prüfstelle offiziell als Chronometer zertifiziert. Zu den größten Kunden der Schweizer Kontrollstelle für Chronometer (COSC) zählen Rolex, Omega, Breitling und TAG Heuer.
Inhalt des Artikels:
- #1 Was ist ein COSC Chronometer Zertifikat?
- #2 Welche Anforderungen muss ein Chronometer erfüllen?
- #3 Master Chronometer: METAS-Zertifikat bei Omega & Tudor
- #4 Chronometer der Superlative: Hauseigenes Testverfahren von Rolex
In den vergangenen Jahren hat sich allerdings gezeigt, dass die COSC-Kriterien den Stand der Technik teils nicht mehr hinreichend repräsentieren. Einige Hersteller wie Rolex, Omega und Tudor haben neue, noch strengere Testverfahren entwickelt. Das Ergebnis sind der Master Chronometer bei Omega und der Chronometer der Superlative bei Rolex. Anfang 2024 hat Omega außerdem das Laboratoire de Précision ins Leben gerufen, ein unabhängiges Institut für chronometrische Prüfungen.
Das Laboratoire de Précision ist daIst COSC bald Geschichte?
#1 Was ist ein COSC Chronometer Zertifikat?
Ein COSC-Zertifikat erhalten mechanische Uhren, deren Uhrwerke die 15-tägige Prüfung des Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) durchlaufen und bestanden haben. Dabei wird die Ganggenauigkeit des Uhrwerks in verschiedenen Lagen und bei unterschiedlichen Temperaturen getestet. Nur Uhren, die extrem präzise laufen, erhalten das Prädikat: Chronometer (Mehr lesen: Chronograph, Chronometer, Cosmograph: Was ist eigentlich der Unterschied?).
Zu dem Test der COSC sind nur Zeitmesser Schweizer Herkunft zugelassen. Das heißt, alle Einzelteile müssen “Swiss made” sein, Reglage und Zusammenbau müssen ebenfalls in der Schweiz stattfinden.
#2 Welche Anforderungen muss ein Chronometer erfüllen?
Die Anforderungen für Chronometer sind in der DIN 8319 und der Norm ISO 3159 festgelegt und werden von verschiedenen Einrichtungen umgesetzt. Für eine erfolgreiche Chronometerprüfung müssen bestimmte Gangwerte erzielt werden. Mechanik-Kaliber mit einem Durchmesser von 20mm und mehr unterliegen dabei noch strengen Vorgaben als kleinere Werke. Eines der Kriterien für die Zertifizierung als „Chronometer“ ist der mittlere tägliche Gang über die ersten zehn Testtage hinweg: – 4 Sek. bis + 6 Sek. oder bis zu 10 Sekunden pro Tag.
Die bekannteste offizielle Schweizer Prüfstelle ist das Institut Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres mit Sitz in La-Chaux-de-Fonds, kurz COSC. Hier werden jährlich über eine Million offizieller Chronometer-Zertifikate ausgestellt. Dies entspricht in etwa sechs Prozent der Schweizer Uhrenproduktion und unterstreicht die Besonderheit des Prüfsiegels. Weitere, etwas weniger bekannte, offizielle Kontrollstellen gibt es in Biel, Genf, Le Locle und im deutschen Glashütte.
#3 Master Chronometer: METAS-Zertifikat bei Omega & Tudor
Seit 2015 lässt Omega Uhrwerke und Uhren seitens des unabhängigen Eidgenössischen Instituts für Metrologie (METAS) in einem aufwändigen Verfahren testen und offiziell als “Master Chronometer” zertifizieren. Darüber hinaus gründete Omega im Jahr 2024 das Laboratoire de Précision, ein eigenes unabhängiges Zentrum für chronometrische Prüfungen, das noch höhere Standards ansetzt, als die seitens Norm ISO 3159 bereits festgelegten.
Ein Master Chronometer von Omega ist
- mit der Omega-typischen Co-Axial-Hemmung ausgestattet,
- seitens COSC als Chronometer zertifiziert,
- bis mindestens 15.000 Gauss antimagnetisch.
Die METAS-Zertifizierung belegt höchste Standards in Bezug auf Wasserdichtigkeit, Präzision und Widerstandsfähigkeit gegenüber Magnetfeldern. Für die Master-Chronometer-Zertifizierung muss ein Zeitmesser acht Tests mit etwa 280 Teilschritten in zehn Tagen bestehen. Dabei handelt es sich nicht um Stichproben, sondern jedes einzelne Kaliber und jede einzelne Uhr wird getestet.
Mit einem innovativen Magnetfeldschutz überstehen Omega-Uhren im Test heute ein Magnetfeld von 15.000 Gauß (1,5 TESLA) völlig einwandfrei. So eignen sie sich insbesondere für Ärzte, die aufgrund der Verwendung von MRT und Röntgengeräten regelmäßig in Kontakt mit starken Magnetfeldern kommen. Auch das Reisen per Flugzeug sowie die Fahrt in einer U-Bahn können eine Uhr magnetisieren.
Gut zu wissen:
Die elektromagnetischen Felder eines Föhns, Staubsaugers, Tablets oder Induktionskochherdes sind dagegen gering und stellen für die meisten Uhren keine Gefahr dar, selbst ohne innovativem Magnetfeldschutz
Die METAS-Prüfung steht auch anderen Uhrenherstellern offen und setzt einen neuen Qualitätsstandard. 2021 lancierte Tudor mit der Black Bay Ceramic den ersten Master Chronometer. Doch auch Tudor-Uhren ohne METAS-Zertifikat werden, ähnlich wie bei der Mutter Rolex, über die COSC-Kriterien hinaus noch strengeren Prüfungen unterzogen, bevor sie in den Verkauf gelangen.
#4 Chronometer der Superlative: Hauseigenes Testverfahren von Rolex
Alle Uhrwerke von Rolex durchlaufen den COSC-Chronometer-Test und dürfen somit den geschützten Titel “amtlich geprüfter Chronometer” tragen. Darüber hinaus hat Rolex ein eigenes, deutlich strengeres Testverfahren in speziellen Labors etabliert. Geprüft werden unter anderem Wasserdichte, Effizienz des Selbstaufzugs und Gangreserve. Eine Rolex-Uhr mit dem Prädikat “Chronometer der Superlative” darf täglich nicht mehr als plus/minus zwei Sekunden von der amtlichen Norm abweichen. Die zusätzliche Zertifizierung lässt sich auf dem Zifferblatt erkennen:
Sollten Sie sich für einen Chronometer von Omega, Rolex oder einer anderen Marke interessieren, sind Sie bei watch.de an der richtigen Adresse. Wir beraten Sie gern persönlich in unserem Geschäft in Stuttgart-Mitte, per E-Mail unter info@watch.de oder per Telefon unter 0711 9330890. Folgen Sie uns gerne auf Youtube, Facebook und Instagram.