Einsteigermodell und Rolex, ein Widerspruch in sich? Die Rolex Air-King ist der Beweis, dass dem nicht so ist. Sie ist mit Gehäusen von 34 und 40 Millimetern eher klein, schlicht im Design und für eine Rolex erstaunlich preiswert. Wir haben Spannendes zur Historie und Wertentwicklung des Zeitmessers zusammengefasst.
Inhalt des Artikels:
- Rolex Air-King: Erste Wahl der britischen Kampfjetpiloten
- Rolex Air-King: Das Modell mit 34 mm Gehäusedurchmesser
- Rolex Air-King: Das Modell mit 40 mm Gehäusedurchmesser
- Rolex Air-King Wertentwicklung
- Rolex Air-King 2022
- Rolex Air-King: Das optimale Einsteigermodell
Rolex Air-King: Erste Wahl der britischen Kampfjetpiloten
Die Rolex Air-King gehört zur Oyster Perpetual Linie und zeichnet sich durch ihre hochwertige Verarbeitung und Präzision aus.
Rolex Oyster Perpetual: Rolex-DNA entschlüsseltBuyer’s Guide
Bei der ersten Überfliegung des Mount Everest im Jahr 1933 begleiteten Oyster Armbanduhren die Expedition unter extremen klimatischen Bedingungen in über 10.000 m Höhe.
Im Zweiten Weltkrieg waren die wasserdichten Oyster-Modelle die erste Wahl der britischen Kampfjetpiloten. Rolex-Gründer Hans Wilsdorf widmete ihnen daher eine eigene Uhrenkollektion. Die Modelle hießen Air-Tiger, Air-Lion, Air-Giant und Air-King.
Damit die Piloten die Uhrzeit gut ablesen konnten, fertigte Rolex größere Uhren mit einem Durchmesser von 32 bis 34 mm. Im Vergleich zu heute klingt die Gehäusegröße sehr klein, damals war sie jedoch revolutionär groß.
Die Air-Kollektion wurde bis in die frühen 60er produziert, aber nur die Air-King mit Automatikwerk hat überlebt und gehört bis heute zum festen Rolex-Sortiment. Sie steht nach wie vor für die besondere Beziehung, die Rolex mit der Welt der Luftfahrt in den dreißiger Jahren verband.
Rolex Air-King: Das Modell mit 34 mm Gehäusedurchmesser
Offiziell wurde die Air-King erst 1957 mit der Referenz 5500 vorgestellt, auch wenn ähnliche Uhren zum Teil unter anderen Bezeichnungen viel früher gefertigt worden sind. Das Modell von 1957 war bis 1990 im Handel, zum Teil unter den Namen „Metropolitan“, „Explorer“ und „Everest“. Komplikationen oder andere Zusatzfunktionen gibt es bei diesem Modell nicht.
- Ende der 1960er Jahre brachte Rolex eine neue Edelstahlversion sowie eine aus Edelstahl und Gold mit geriffelter Lünette heraus. Auf dem Zifferblatt stand AIR-KING-DATE oder EXPLORER DATE und darunter PRECISION oder SUPER PRECISION. Die Air-King Date mit Datumsanzeige (Ref. 5700 und Ref. 5701) wird heute nicht mehr produziert und ist ein besonders rares Exemplar.
- 1989 folgte eine im Design nur minimal überarbeitete Air-King (Ref. 14000) mit dem automatischen Kaliber 3000 und kratzfestem Saphirglas anstelle von Acrylglas. Bereits Anfang 2000 folgte ein Upgrade.
- 2007 kam die neue Air-King erstmals mit Chronometerzertifikat auf den Markt und zwar mit bombierter Lünette (Ref. 114200) oder fein gerippter Lünette und Reliefstundenzeichen (114210) oder mit geriffelter Lünette aus Weißgold (114234). Der Gehäusedurchmesser von 34 mm wurde beibehalten, obwohl er zu dem damaligen Zeitpunkt eigentlich nicht mehr zeitgemäß war.
Als Bombierung bezeichnet man die Gestaltung eines Rings oder auch einer Lünette, bei der die Kanten abgerundet werden und somit eine Wölbung entsteht.
Rolex Air-King: Das Modell mit 40 mm Gehäusedurchmesser
Im Jahr 2016 wurde die Air-King grundlegend überarbeitet und das Gehäuse auf 40 mm vergrößert. Auch auf dem Zifferblatt hat sich einiges verändert. Besonders auffallend sind das grün-goldene Rolex-Logo sowie der grüne Sekundenzeiger auf dem schwarzen Zifferblatt. Die Air-King ist damit die einzige Rolex, die das Unternehmenslogo in den echten Farben der Marke zeigt.
Der Air-King-Schriftzug ist von der oberen Zifferblatt-Hälfte auf die untere gewandert. Das schwarze Zifferblatt mit vergrößerten Ziffern bei 3, 6 und 9 Uhr (aus 18k Weißgold gefertigt) und einer markanten Minutenskala dient zum Ablesen der Navigationszeiten.
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Daher besitzt die Air-King auch den besonderen Magnetschutz der Milgauss und hält Magnetfeldern bis zu 1.000 Gauß stand. Dies wird durch einen innenliegenden Weicheisen-Käfig erreicht, der das Automatikkaliber schützt. Die Gehäusehöhe der Uhr fällt konstruktionsbedingt mit 13,3 mm etwas höher aus als bei anderen, ähnlich großen Rolex-Modellen.
Wie alle Rolex Oyster Modelle ist auch die Air-King wasserdicht und kann in Wassertiefen bis zu 100 m getragen werden. Sie besitzt ein mechanisches Perpetual Uhrwerk mit Selbstaufzugsmechanismus. Das typische dreireihige Oyster-Band bietet Tragekomfort am Handgelenk.
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Es ist satiniert und nicht poliert wie bei der Milgauss sowie aus dem Rolex-eigenen Edelstahl Oystersteel.
Rolex Air-King Wertentwicklung
Der Listenpreis der 2016 präsentierten Rolex Air-King (Ref. 116900) bewegte sich bis 2020 zwischen ca. 6.600 und 5.900 Euro. Ähnliche Marktpreise erzielte das Modell auch auf watch.de sowie dem grauen Markt. Seit Anfang 2020 steigt ihr Wert jedoch kontinuierlich an. Aktuell starten die Preise für eine neuwertige, sofort lieferbare Air-King bei circa. 10.000 €.
Rolex Air-King 2022
2022 wurde die Rolex Air-King mit der Referenz 116900 eingestellt und von der Rolex Air-King 2022 mit der Referenznummer 126900 ersetzt. Die Änderungen sind klein, aber fein: Die neue Air-King hat einen Kronenschutz erhalten und wirkt damit zugleich markanter und sportlicher. Außerdem erscheint das Zifferblatt nun stimmiger, indem die Fünf um eine Null ergänzt wurde. Angetrieben wird das Modell von Kaliber 3230, einem neuen Rolex Manufakturwerk.
Wie Felix und Max bereits im Video vermuteten, liegt der Marktpreis einer neuwertigen Air-King mit Referenz 126900 mit 11.000 bis 13.000 € mittlerweile etwas höher. Der Listenpreis beträgt 6.850 € (Stand: 25.08.2022).
Rolex Air-King: Das optimale Einsteigermodell
Auch wenn es sich um eines der preiswertesten Rolex-Modelle handelt, ist die Uhr hinsichtlich Qualität und Widerstandsfähigkeit uneingeschränkt empfehlenswert. Selbst Piloten schätzen heute noch das geschichtsträchtige Modell wegen der präzisen Zeitmessung, des wasserfesten Gehäuses und kratzfesten Saphirglases. Für Uhrenliebhaber gibt es gebrauchte Air-King-Modelle mit einmaliger Geschichte. So hat die amerikanische Fluggesellschaft Pan AM ihre Piloten zum Eintritt in den Ruhestand mit Air-Kings beschenkt – diese Exemplare sind bei Sammlern heiß begehrt.
Über die Jahre wurde das Äußere der Air-King etwas angepasst, erinnert aber weiterhin an das Ursprungsmodell. Die aktuelle Air-King ist aus Edelstahl mit einem Durchmesser von 40 Millimetern erhältlich. Im Vintage-Bereich ist die Bandbreite der Zifferblattfarben sowie Gehäusegrößen nach wie vor etwas größer.
Sollten Sie sich für Rolex-Uhren interessieren, ist das watch.de Team gern für Sie da: Sie erreichen uns per Telefon unter 0711 9330890, per E-Mail unter info@watch.de oder einfach über Instagram.