Rolex-Blase geplatzt: Was passiert mit den Rolex-Preisen?

Nicht nur Rolex, sondern auch renommierte Marken wie Patek Philippe und Audemars Piguet waren schon immer sowohl als begehrte Sammlerstücke als auch als solide Anlagemöglichkeiten bekannt. Ihre Preise, beeinflusst durch Faktoren wie Inflation und Währungsausgleich sowie die begrenzte Verfügbarkeit begehrter Modelle, zeigten eine konstante Aufwärtstendenz.

Inhalt des Artikels:

• Ist die Rolex-Blase geplatzt?
• Vorweg – Langfristige Wertentwicklung von Rolex-Uhren: Eine sichere Anlage?
• Die Entstehung der Rolex-Blase: Einflüsse der Generation Z und des digitalen Wandels
• 1. Designermode wird zum Mainstream
• 2. Kryptowährungen und die Rolex-Blase: Ein volatiler Einfluss
• 3. Auswirkungen von Corona auf die Rolex-Blase
• Wie geht es weiter? Kommt die Blase wieder?
• Werden die Rolex-Preise wieder steigen?
• Welche Rolex als Wertanlage 2024?

---

Diese Preisentwicklung schien bislang fast vorhersehbar. Jedoch erlebten wir in den Jahren 2021 und 2022 eine unerwartete Preisexplosion bei Rolex-Uhren, die Mitte 2022 abrupt endete, als die Preise wieder auf das Niveau von 2019/2020 fielen.

Viele Uhrenliebhaber und Marktbeobachter deklarieren dies als das Platzen der „Rolex-Blase“. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich nun die brennende Frage: Wie wird sich der Markt im Jahr 2024 entwickeln? Das Team von watch.de beleuchtet diese spannende Thematik und bietet tiefergehende Einblicke.

watch.de ist bereits seit 1994 im Onlinehandel für Luxusuhren tätig – dieses Jahr feiern wir 30 Jahre watch.de. Mit unserem Stammhaus Juwelier Ralf Häffner sind wir sogar noch länger auf dem Markt vertreten. Das bedeutet, dass wir bereits seit über 40 Jahren Erfahrung mit der Rolex-Preisentwicklung haben. Wir haben uns die Verkaufsstatistiken des vergangenen Jahrzehnts angesehen und möchten das Thema Rolex-Preise aus einem fachlichen Blickwinkel beleuchten.

Ist die Rolex-Blase geplatzt?

Ja, die Rolex-Blase ist geplatzt. Ja, die Rolex-Preise sind gesunken. Und ja, die Rolex-Preise werden vermutlich nicht mehr auf das Niveau steigen, dass sie 2021 und 2022 erreicht haben. Wer seine Rolex 2021 oder 2022 gekauft hat, hat höchstwahrscheinlich einen Verlust erlitten, der sich nicht mehr ausgleichen lässt. Dies zeigt auch der WatchCharts Gesamtmarktindex, ein Indikator für die Preisentwicklung auf dem Sekundärmarkt für Uhren. Er setzt sich aus sechzig Uhren der 10 wichtigsten Luxusuhrenmarken zusammen, die nach Transaktionswert sortiert und gewichtet sind:

Vorweg – Langfristige Wertentwicklung von Rolex-Uhren: Eine sichere Anlage?

Die gegenwärtige Debatte über die Fluktuationen der Rolex-Preise lenkt unsere Aufmerksamkeit auf eine wesentliche Frage: Stellen Rolex und andere Luxusuhrenmarken auch in Zukunft verlässliche Anlageoptionen dar? Obwohl kurzfristige Preisabfälle den Eindruck einer „Blase“ erwecken könnten, zeichnet eine umfassende Langzeitanalyse ein deutlich anderes Bild. Historische Daten zeigen, dass Luxusuhren, besonders von renommierten Herstellern wie Rolex, eine beeindruckende Stabilität in ihrem Wert aufweisen. Dies wird durch die Studie der Boston Consulting Group untermauert, welche die langfristige Performance von Luxusuhren im Vergleich zu traditionellen Anlageformen wie Aktien und Immobilien als robust belegt.

Diese anhaltende Wertstabilität ist teilweise auf die limitierte Verfügbarkeit solcher Uhren, die anhaltend hohe Nachfrage und ihre außerordentliche Qualität zurückzuführen.

Luxusuhren sind mehr als bloße Zeitmesser; sie sind auch Kunstwerke, deren Wert durch ihre exquisite Handwerkskunst und ihr unverwechselbares Design gestützt wird. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit bieten sie sich als eine Art „sicherer Hafen“ an, der von kurzfristigen Marktschwankungen weniger beeinflusst wird.

Basierend auf unserer Erfahrung und Analyse lässt sich sagen, dass Marken wie Rolex und andere Luxusuhrenhersteller über längere Zeiträume hinweg weiterhin ein hohes Maß an Werterhalt zeigen. Für Investoren, die nach einer dauerhaften und potenziell wertsteigernden Anlagemöglichkeit Ausschau halten, bleiben sie unserer fachkundigen Meinung nach weiterhin eine attraktive Option.

Die Entstehung der Rolex-Blase: Einflüsse der Generation Z und des digitalen Wandels

1. Designermode wird zum Mainstream

Die sogenannte Rolex-Blase spiegelt einen signifikanten kulturellen Wandel wider, der maßgeblich von der Generation Z und der digitalen Ära beeinflusst wurde. Die steigende Popularität von Influencern auf Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok sowie von Ikonen der Musikbranche hat Luxusmarken wie Rolex in den Fokus eines jüngeren Publikums gerückt.

Während in den Nullerjahren bei Künstlern wie Samy Deluxe oder dem Wu-Tang Clan noch subtile Luxussymbole vorherrschten und in Videos hier und da höchstens ein Goldkettchen aufblitzte, entwickelte sich im Laufe der Zeit ein immer extremeres Markenbewusstsein. Dies hing unter anderem mit ikonischen Künstlern wie Kanye West zusammen, der sich zum Vorbild für viele junge Menschen entwickelte und Designermode, beispielsweise die “Shutter Shades” des Brillendesigners Alain Mikli, popularisierte.

Im Laufe der Zehnerjahre zeigten immer mehr junge Menschen in den Sozialen Medien, dass sie es geschafft haben, indem sie eine Rolex am Handgelenk trugen, oder in ihren Kanälen beiläufig Taschen und Kleidung von Labels wie Gucci, Dolce & Gabbana oder Balenciaga präsentierten. Teure Designermarken wurden immer mehr zum Mittel, die eigene Identität auszudrücken. Ein prominenter Vertreter dieser Entwicklung ist der Deutschrapper Capital Bra, der in seinen Outfits Streetwear mit Kleidung und Uhren von Luxus Brands wie Louis Vuitton, Audemars Piguet und Gucci kombiniert.
Luxusuhren wurden ein Teil des Mainstreams – selbst 17-Jährige Youtuber konnten mit hochpreisigen Zeitmessern am Handgelenk gesichtet werden. Die Teenager Ayo & Teo wurden mit ihrem Song “Rolex” weltberühmt.

Die Modeszene und auch die Uhrenindustrie reagierten auf die Bedürfnisse der jüngeren Zielgruppe: Auf Kleidungsstücken erschienen immer häufiger große Logos oder Muster, die das eigene Logo mehr oder weniger dezent integrierten.

Entsprechend der Nachfrage wurden auch die Durchmesser von Luxusuhren immer größer; wer sich eine teure Uhr kaufte, wollte Modell und Marke schließlich gut sichtbar am Handgelenk präsentieren. Selbst Rolex, ein Hersteller, der dafür bekannt ist, über Jahrzehnte nur minimale Änderungen an den traditionellen Kollektionen vorzunehmen, ließ sich dazu hinreißen, einen Uhrenklassiker wie die Rolex Submariner auf 41 mm zu vergrößern.

2. Kryptowährungen und die Rolex-Blase: Ein volatiler Einfluss

Die Verbindung zwischen dem Kryptomarkt und der Nachfrage nach Luxusuhren ist durch verschiedene Marktstudien und Analysen belegt. Während des Aufschwungs des Kryptomarktes, insbesondere im Zeitraum von 2017 bis 2021, wurde ein paralleler Anstieg der Nachfrage nach Luxusgütern, insbesondere Luxusuhren, beobachtet. Eine Studie von Deloitte hebt hervor, dass junge Investoren, die von der Dynamik des Kryptomarktes profitierten, zunehmend in greifbare Vermögenswerte wie Luxusuhren von Marken wie Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet investierten. Diese Uhren galten nicht nur als Statussymbole, sondern wurden auch als potenzielle Investitionen angesehen, was durch ihre historisch beständige Wertentwicklung unterstützt wurde.
Der dramatische Einbruch des Kryptomarktes, markiert durch den Zusammenbruch des Terra-Luna-Systems im Jahr 2022, führte zu einem signifikanten Vertrauensverlust und einem darauffolgenden Rückgang der Investitionen in Luxusgüter. Eine Analyse des Finanzportals Bloomberg zeigt, dass dieser Crash eine direkte Auswirkung auf die Liquidität und das Anlageverhalten der Krypto-Investoren hatte, was sich wiederum in einem Rückgang der Nachfrage nach hochpreisigen Luxusuhren niederschlug.
Der Terra-Luna-Hype trug maßgeblich zur Bildung und zum Platzen der Rolex-Blase bei. Dieser Zusammenhang verdeutlicht die Sensitivität des Luxusuhrenmarktes gegenüber externen wirtschaftlichen Ereignissen und Trends. Zudem zeigt er auf, wie digitale Währungen und deren Volatilität das Anlageverhalten, insbesondere der Generation Z, beeinflussen können. Dies unterstreicht die Bedeutung des Kryptomarktes als einen wichtigen Faktor für die Dynamik im Luxusuhrensektor.

3. Auswirkungen von Corona auf die Rolex-Blase

Auch die Corona-Pandemie hatte mehrere direkte und indirekte Einflüsse auf die sogenannte „Rolex-Blase“ und den Luxusuhrenmarkt im Allgemeinen. Wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeiten und weniger gesellschaftlichen Veranstaltungen blieb am Ende des Monats mehr Geld auf dem Konto. Dazu kamen die große wirtschaftliche Unsicherheit und der Wunsch nach physischen, wertbeständigen Anlagen. Immer mehr Menschen entschieden sich dafür, in hochwertige Uhren zu investieren, was die Nachfrage und damit auch die Preise steigerte. “Während der Coronapandemie wurde ich auf einmal vom Uhrenhändler zum Anlageberater”, erinnert sich Max Häffner von watch.de.

Neben den veränderten Konsumgewohnheiten trieb auch die Verknappung neuer Uhren auf dem Markt die Preise in die Höhe. Denn viele Luxusuhrenhersteller mussten ihre Produktion zeitweise einstellen oder drosseln, um die Sicherheitsrichtlinien während der Pandemie zu befolgen.

Ein dritter Faktor war die steigende Relevanz des Onlinehandels, auch im Luxussektor. Der Kauf und Verkauf von Luxusuhren über Online-Plattformen wurde populärer und Spekulanten erkannten im Luxusuhrenmarkt eine Möglichkeit für schnelle Gewinne. Diese spekulative Mentalität war vermutlich Teil der Dynamik, die die Rolex-Preise über ihren langfristig haltbaren Wert steigen ließ.

Wie geht es weiter? Kommt die Blase wieder?

Die Preise für Rolex-Uhren haben sich jetzt ungefähr auf einem Niveau wie 2019/2020 eingependelt. Und nach wie vor gibt es Modelle wie die Rolex Submariner, Rolex GMT-Master II und GMT-Master oder den Cosmograph Daytona, deren Preise sich halten und sogar wieder steigen werden. Diese Modelle und Rolex-Uhren im Allgemeinen werden auch in Zukunft eine stetige Preisentwicklung nach oben erfahren, allein, weil die Hersteller selbst Jahr für Jahr die Preise erhöhen.

Werden die Rolex-Preise wieder steigen?

Ja, die Preise für Rolex-Uhren werden wieder steigen, denn die Listenpreise für Rolex-Uhren werden ohnehin jedes Jahr angehoben. So betrug der Listenpreis für die Rolex Submariner “NoDate”, Referenz 124060, Ende 2023 noch 8.950 € (Stand 15.11.2023). 2024 ist der Preis auf 9.350 € gestiegen. Das ist eine Erhöhung um rund 4,5 Prozent.

Auch bei anderen Marken wie Patek Philippe oder Tudor lässt sich jedes Jahr beobachten, wie die Listenpreise angehoben werden. Einen besonders heftigen Anstieg verzeichneten die Uhren von Tudor – sie wurden Anfang 2023 um satte 9,5 Prozent erhöht.

Solange die Listenpreise der traditionellen Luxusuhrenmarken Jahr für Jahr ansteigen, werden auch Rolex-Uhren auf dem Sekundärmarkt ihren Preis halten. Wir gehen sogar davon aus, dass die Preise wieder steigen werden, allerdings langsam und stetig.

Welche Rolex als Wertanlage 2024?

Aus diesem Grund kann Max Häffner Luxusuhren, insbesondere Rolex, nach wie vor als Wertanlage empfehlen. Es sei allerdings wichtig, einige Faktoren zu beachten: “Mein erster Tipp ist immer: Wählt die richtige Marke, etwa Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet oder A. Lange & Söhne.” Des Weiteren empfiehlt der erfahrene Uhrenliebhaber, bestimmte Modelle zu wählen: “Ist es eine limitierte Auflage? Hat das Modell eine besondere Farbe? Wird die Uhr heute noch produziert?” All diese Kriterien nehmen Einfluss darauf, ob eine Uhr in ihrem Wert steigt oder nicht. Ebenso wichtig sei der Zustand der Uhr und dass alle Bestandteile original sind.

Eine Rolex als Wertanlage im Jahr 2024 könnte beispielsweise die Rolex GMT-Master und GMT-Master II mit einer zweifarbigen Lünette sein, etwa die GMT-Master II Referenz 16710 “Stick Dial”. Auch die Submariner Date ‘Hulk’ Referenz 116610LV mit ihrem grünen Zifferblatt und der grünen Lünette ist nach wie vor eine lohnende Investition.

Beachten Sie auch, welche Modelle Rolex einstellt, denn meistens steigen diese Zeitmesser im Anschluss in ihrem Wert. “Beobachtet zum Beispiel die Rolex Oyster Perpetual, Referenz 124300, “Celebration”. Ich gehe davon aus, dass dieses Zifferblatt eingestellt wird”, so Max Häffner. Wer 2024 in eine Rolex oder andere Luxusuhren investieren möchte, sollte sich in jedem Fall vorab gut informieren oder an einen Uhrenhändler seines Vertrauens wenden. “Wir sind immer gern für Euch da und helfen Euch, das richtige Modell zu finden”, sagt Max Häffner, der noch einen letzten Tipp hat: “Wenn Ihr eine wertstabile Uhr sucht, die Ihr auch mal tragen könnt, würde ich immer die Marke Rolex empfehlen. Solltet Ihr zwischen zwei Uhren schwanken, wählt lieber die, die Euch besser gefällt, statt der, die später mehr Geld bringen könnte. So habt Ihr garantiert mehr Freude daran.”

Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren. Zu den Öffnungszeiten sind wir telefonisch unter 0711 9330890 und per E-Mail unter info@watch.de erreichbar. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!