Wenn die Aufgabe wäre, den ersten Luxusuhrenhersteller anzuführen, der einem bei der Nennung dieses Begriffs in den Sinn kommt, dürfte der Großteil der Befragten wohl mit Rolex antworten. Der Markenname gilt als Synonym für Edeluhren der Luxusklasse und ist präsent wie kaum ein anderer. Auch die Produktpalette steht dem in Nichts nach und kann Modelle wie die Rolex Daytona, die Explorer oder die Yacht-master ihr Eigen nennen. Bei solch einem Aufgebot an extravaganten Zeitmessern fällt es schwer ein Modell herauszupicken, das auf Grund seiner Besonderheiten heraussticht. Nichtsdestotrotz hat die Rolex GMT Master diesen Titel mehr als verdient und ist eine wahre Besonderheit unter all den Ausnahmeuhren.
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Die Entstehung
1954 verkündete die Firma Pan American Airways in einer Ausschreibung, dass sie ein Uhrenmodell für ihre Piloten suche, das zwei Zeitzonen gleichzeitig anzeigen kann. Rolex entwarf daraufhin das Modell der GMT Master, deren Name auf die Greenwich Mean Time zurückgeht. Unter technischen Gesichtspunkten handelt es sich bei dieser Uhr um die Weiterentwicklung des Turn-O-Graph 6202, dessen Werk um eine 24h-Funktion ergänzt wurde und in Kombination mit der drehbaren Lünette, gleichzeitig das charakteristische Kennzeichen dieser Uhr, das Ablesen zweier verschiedener Zeitzonen ermöglichte. Um ein situationsunabhängiges problemloses Ablesen garantieren zu können, setzte Rolex anfangs auf ein Lünetteninlay aus Acryl, das sich kurz darauf jedoch wegen der großen Empfindlichkeit und Brüchigkeit als ungeeignet herausstellte, sodass es rasch durch ein Lünetteninlay aus Metall ersetzt wurde. Die Uhr war damals nur bis 50 Meter wasserdicht und verfügte klassischerweise über ein schwarzes Blatt, jedoch wurden speziell für Pan Am einige wenige Modelle mit weißem Blatt gefertigt, deren Tragen dem Management vorbehalten war.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Pan Am und dutzende weitere Airlines waren von der Schöpfung begeistert und veranlassten Rolex dazu, das Modell im Laufe der Jahre stetig weiterzuentwickeln. Nur sechs Jahre später präsentierte die Uhrenschmiede eine neue Version, die 1675, deren Neuerungen aus einer größeren Lünette und einem Kronenschutz bestanden. Nicht nur bei Piloten, auch bei Astronauten wurde die GMT-Master beliebt. Und so war sie am Arm vieler Apollo Astronauten zu finden, auch wenn das Rennen um die offizielle Uhr der Apollo Missionen von der Speedmaster aus dem Hause Omega gemacht wurde. Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Konkurrenzkampf zweier Brüder
1985 brachte Rolex die GMT Master II auf den Markt, die etliche Upgrades mit sich brachte. Saphirglas, Lünette mit 120er Rastung, beidseitig drehbar, in den Farben Schwarz und Rot gehalten und nicht zu vergessen das neue Kaliber 3085, das die eigentliche Sensation war. Der 12h-Zeiger konnte unabhängig verstellt werden, sodass es fortan möglich war, zwei Zeitzonen einzustellen, ohne die Position der Lünette verändern zu müssen. Drei Jahre später wurde auch die GMT Master mit diesen Features nachgerüstet. Der Wechsel der Leuchtmasse von anfangs Tritium hin zu Superluminova 1998 besiegelte den Triumph der GMT Master II.
Die GMT Master II in ihrer neuesten Version
Optisch hat das neueste Modell aus dem Jahr 2007 wenig mit der klassischen Version gemein. Die Uhr ziert eine schwarze Lünette aus Keramik mit eingefrästen Ziffern die, je nach Modell, mit Platin oder Gold bedampft sind. Die mechanischen Funktionen wie beispielsweise das schrittweise Umschalten des Stundenzeigers gehören jedoch weiterhin zur standardmäßigen Ausstattung. 2014 und 2015 glänzte Rolex mit jeweils einer neuen Version der GMT Master II, einerseits mit schwarz/blauer Keramikhülle, symbolisch für Tag und Nacht, und im Folgejahr eine Neuauflage der legendären GMT Master II Pepsi mit rot/blauer Keramikhülle, dieses Mal allerdings in 18kt Weißgold.
Heute wie damals gehört die Rolex GMT Master zu den beliebtesten Modellen von Rolex und hat ein großes Wertsteigerungspotential. Wurde beispielsweise die Rolex GMT Master und GMT Master II im Jahre 1990 mit ca. 4000.- DM gehandelt, erzielen heute einige dieser Modelle bis zu über 7.000.- Euro!
Mit welchen Innovationen Rolex in Zukunft bei den Uhren dieser Modellreihe seine Kunden überrascht ist noch ungewiss. Eins steht jedoch fest: Man darf gespannt sein.
Weitere Modelle der Rolex GMT Master und Rolex GMT Master II: