„Renommierte Luxusuhrenmarke mit 5 Buchstaben“. Sollte eine solche Beschreibung in einem Kreuzworträtsel auftauchen, würde ein Großteil ohne zu zögern Rolex in die freien Felder eintragen. Jedoch könnte die Antwort genauso gut auch Tudor lauten und auch das wäre nicht verkehrt. Bei Tudor handelt es sich um die kleine Schwester des Uhrengiganten. Da diese Modelle jedoch in einer hohen Preiskategorie angesiedelt und somit nicht für jeden erschwinglich sind, hat Rolex-Gründer Hans Wilsdorf seine letzte Vision tatsächlich in die Tat umgesetzt: „Mehrere Jahre lang habe ich über die Herstellung einer Armbanduhr nachgedacht, die von unseren Fachhändlern preisgünstiger verkauft werden kann als unsere Rolex, die jedoch ebenso zuverlässig ist.“
Inhalt des Artikels:
Rolex – stets seiner Zeit voraus
Mit Schaffung der neuen Marke gelang Wilsdorf ein für die damalige Zeit revolutionäres Unterfangen. Mittels einer Optimierung des Herstellungsprozesses Kostensenkungspotentiale zu realisieren und so neue Preissegmente erschließen zu können, erlaubten sich andere nicht einmal in ihren kühnsten Träumen.
1926 ließ Hans Wilsdorf die Marke als „The Tudor“ in das Handelsregister eintragen, jedoch zu dieser Zeit noch für die Firma Veuve de Phillipe Hüther. Das sollte sich jedoch schnell ändern. Nur zehn Jahre später übernimmt er die Marke und macht sie zu seiner eigenen. Weitere zehn Jahre später tritt Wilsdorf mit Tudor seinen Siegeszug an. Er rief die Montres Tudor SA ins Leben und schuf das erste Modell, die Tudor Oyster – der nur eine Entwicklungszeit von zwölf Monaten vorausgegangen war. Um den Blitzstart in den Uhrenmarkt perfekt zu machen, wählte die Royal Navy das Modell und schickte 30 Exemplare mit auf die Expedition nach Grönland. Die Marine blieb Tudor auch in den 60er Jahren treu. Die Prince Submariner fand bei der US-Navy breiten Anklang und die Marine Nationale war das Modell des Vertrauens der französischen Marine.
Tudor Chronograph Oysterdate
Das Jahr 1970 läutete auch für Tudor eine neue Etappe ein. Ausgestattet mit dem Valjoux-Kaliber 7734 mit mechanischem Handaufzug und einem Chronographenmechanismus mit Nocken, verhalf er Tudor zum ganz großen Durchbruch. Auch das Gehäuse mit seinen 39mm Durchmesser und seinem infolgedessen prägnanten Erscheinungsbild mit den abgesägten Kanten und Bandanstößen, hob sich deutlich von dem gängigen Äußeren der Uhren ab. Der Chronograph ist heute bei Liebhabern und Sammlern vor allem aufgrund seiner Individualisierungsmöglichkeiten bei Zifferblatt, Gehäuse und Armband sehr begehrt. Das Zifferblatt ist einer der wenigen Bestandteile einer Uhr, der bei einer Änderung das gesamte Erscheinungsbild mit sich reißt. Deshalb legte Tudor schon immer besonders großen Wert auf dessen Gestaltung. Zur Verstärkung des Tiefeneffekts wurde das Zifferblatt lackiert und ist heute in drei Varianten erhältlich. Man hat die Wahl zwischen glänzend schwarz, champagner- oder silberfarben, mit Radialschliff, entweder versehen mit drei Diamanten oder ohne Edelsteinbesatz.
2016 – Ergänzung in großem Stil
2016 wartete Tudor mit neuen Ergänzungen der aktuellen Kollektionen auf. Heritage, eine der wichtigsten Modelllinien Tudors wurde gleich um vier Modelle erweitert. Des Weiteren wurde die 2012 erschienene Taucheruhr Heritage Black Bay in aktualisierter Form vorgestellt. Die Neuerungen waren dabei nicht nur das selbstentwickelte und -hergestellte Uhrwerk, sondern auch die Edelstahl- und Textilbänder. Um die ganze Sache abzurunden stellte Tudor weitere Gestaltungsmerkmale wie eine geriffelte Lünette und farbige Zifferblätter vor.