Eine gut erhaltene Vintage-Rolex mit Box und Papieren ist das Maß aller Dinge – oder? Tatsächlich gibt es einige Unvollkommenheiten und Fehler an Vintage-Uhren, die ihren Wert eher steigern als mindern. Beispiele für gefragte “Makel” bei Vintage-Rolex sind Tropical Dials, Spider Dials oder Tritium Patina.
Inhalt des Artikels:
- Warum sind Rolex mit Makel so begehrenswert?
- #1 Tropical Dial / Farbwechsel-Zifferblatt
- #2 Ghost Bezel / Faded Inlay
- #3 Tritium Patina
- Vintage-Uhren, die speziell gealtert sind
Warum sind Rolex mit Makel so begehrenswert?
All diese Unvollkommenheiten werden als begehrenswert angesehen, weil sie ganz natürlich auftreten und die Uhr in ein absolutes Unikat verwandeln. Darüber hinaus korrigiert Rolex bei routinemäßigen Reparaturen und Services oft frühere Fehler, das heißt, Komponenten mit Mängeln oder Makeln werden ersetzt – die verbleibenden Modelle mit Unvollkommenheiten werden also immer seltener und damit begehrenswerter. Wir haben unsere Top 3 der Makel mit Sammlerwert bei Vintage-Rolex für Sie zusammengefasst.
#1 Tropical Dial / Farbwechsel-Zifferblatt
Wahrscheinlich das bekannteste Beispiel eines begehrenswerten Makel ist das „Tropical Dial“ beziehungsweise “Farbwechsel-Zifferblatt”, das man bei bestimmten älteren Rolex-Modellen finden kann.
Bei diesen Zifferblättern verändert sich im Laufe der Jahre die Farbe. Warum? Vermutlich weil ihre Oberflächenbeschichtung geringfügige Mängel aufweist und so empfindlich auf UV-Strahlung, Wärme, leichte Feuchtigkeit oder andere Umweltfaktoren reagiert.
Am häufigsten sind Tropical Dials, deren Farbe sich von Schwarz zu Braun entwickelt. Seltener sind blaue Zifferblätter, wie sie bei älteren Bicolor- und Rolex-Submariner-Modellen aus Massivgold verbaut wurden: Ihre Zifferblätter verwandeln sich von Türkis bis hin zu königlichem Purpur (Mehr lesen: Goldene Luxusuhren: Sind sie wieder da?).
Weiße Zifferblätter können dagegen eine reiche Creme-Farbe annehmen, während silberne Zifferblätter in Farbtönen von Rosa bis Braun changieren.
Zu den interessantesten Beispielen dieses Phänomens gehören die „Patrizzi“-Zifferblätter, die bei der Rolex Daytona mit Referenz 16520 verbaut wurden. Bei diesem Modell hat sich das Silber der Totalisatoren im Laufe der Jahre zu einem einzigartigen Braunton verändert (Mehr lesen: Kaufguide: Welche Rolex Daytona kaufen?).
Was sind Patrizzi-Zifferblätter?
Der Name geht zurück auf Osvaldo Patrizzi, einen italienischen Sammler und Auktionator. Er hatte die ungewöhnlichen Daytona-Zifferblätter mit braun verfärbten Hilfszifferblättern bei der Zusammenstellung eines Auktionskatalogs entdeckt.
Das Spannende ist: Nicht alle Zifferblätter durchlaufen eine Farbveränderung. Selbst zwei Exemplare derselben Uhr mit dem gleichen Produktionsjahr können sehr unterschiedlich altern.
#2 Ghost Bezel / Faded Inlay
„Ghost Bezels“ sind ein weiteres Beispiel für gefragte Rolex-Imperfektionen: Bevor Keramik, bei Rolex Cerachrom genannt, zum Lünetten-Material Nummer eins wurde, stellte der Schweizer Luxusuhrenhersteller seine Lünetteneinsätze aus eloxiertem Aluminium her, das im Laufe der Jahre an Farbe verlor: Beim Eloxieren entsteht eine gefärbte Schutzschicht auf der Oberfläche des Metalls. Durch Sonneneinstrahlung, Salzwasser und Reibung kann diese Schicht abnutzen und verblassen, sodass nur noch ein Geist ihrer selbst erhalten bleibt: Eine Geister-Lünette oder auch Ghost Bezel!
Da Aluminium-Lünetteneinsätze oft verkratzen und verblassen, werden sie bei regulären Serviceeinsätzen häufig ersetzt. Umso gefragter sind Modelle mit echter “Ghost Bezel” bei Sammlern. Besonders wertvoll sind Vintage-Rolex, deren Lünette zwar verblasst, aber möglichst kratzerfrei ist. Ein schönes Beispiel gibt es hier im Video:
#3 Tritium Patina
Bevor Rolex auf fotoreaktive lumineszierende Materialien umgestellt hat, wurden die Zifferblätter und Zeiger mit radioaktiven Verbindungen beschichtet, um sie im Dunkeln zu erleuchten. Nachdem Radium Anfang der 1960er Jahre zu gefährlich eingeschätzt wurde, wechselte Rolex zu einem weniger radioaktiven Material namens Tritium, das bis Ende der 1990er Jahre verwendet wurde. Folglich verfügt die überwiegende Mehrheit der Vintage-Rolex über Tritium-Leuchtmasse auf ihren Zifferblättern und Zeigern. Und genau wie Radium neigt auch Tritium-basiertes Leuchtmaterial im Laufe der Jahre zur Entwicklung einer Patina (Mehr lesen: Licht aus, Uhr an: Top 7 Leuchtuhren).
Tritium entwickelt eine Patina, selbst wenn die Uhr vollständig ungetragen bleibt und nie das Licht des Tages erblickt. Da Tritium eine Halbwertszeit von circa zwölf Jahren hat und nach dieser Zeit nicht mehr leuchtet, wurden im Laufe der Jahre viele originale Tritium-Zifferblätter ersetzt – dies steigert wiederum den Sammlerwert einer Uhr mit Tritium als Leuchtmasse.
Vintage-Uhren, die speziell gealtert sind
Das schöne an Vintage-Uhren ist, dass keine zwei Uhren jemals wirklich identisch sein können: Der einzigartige Alterungsprozess, die Art und Weise, wie und wo die Uhr getragen wurde oder ob sie nur im Tresor lag, macht jeden einzelnen Vintage-Zeitmesser zu einem Unikat (Mehr lesen: Vintage-Rolex? Tipps zum Kauf einer gebrauchten Rolex).
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