Der Fachbegriff Chronometer leitet sich aus dem Altgriechischen ab und heißt übersetzt soviel wie “Zeitmesser” (chrónos „Zeit“ und métron „Maß, Maßstab“). Ein Chronometer ist allerdings viel mehr als ein einfacher Zeitmesser: Es handelt sich dabei um eine besonders präzise Uhr. Damit eine Uhr die begehrte Auszeichnung tragen darf, wird sie von einer unabhängigen und neutralen Prüfstelle getestet. Die meisten Hersteller wie Rolex, Breitling und Omega, geben ihre Uhren dafür an die Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) in der Schweiz.
Inhalt des Artikels:
- Wie wird ein Chronometer geprüft?
- Aktuelle Chronometer
- Rolex – Chronometer der Superlative
- Omega Master Chronometer
- Patek Philippe Siegel
- Geschichte der Präzisionsuhren
- Die Geburt des Armband-Chronometers
Wie wird ein Chronometer geprüft?
Beim COSC wird die Uhr 15 Tage lang in fünf verschiedenen Lagen und drei Temperaturstufen von minus acht bis plus 38 Grad Celsius getestet. Unabhängig von Temperatur und Position, darf der Gang der Uhr nur um wenige Sekunden abweichen. Im Idealfall zeigen die täglichen Messungen, dass eine Uhr überdurchschnittlich genau läuft. Dann bekommt sie das Chronometer-Zertifikat verliehen. Das besondere Qualitätsmerkmal wird meist als Schriftzug auf dem Ziffernblatt verewigt.
Aufgepasst: Chronometer ist nicht gleich Chronograph. Das Chronometer-Zertifikat wird für eine Uhr mit besonders hoher Ganggenauigkeit ausgestellt. Der Chronograph hingegen, ist eine Uhr mit einer zusätzlichen Funktion (Komplikation), und zwar mit einer Stoppfunktion.
Aktuelle Chronometer
Der Begriff Chronometer wird mit besonders hochwertigen Uhren verbunden und ist ein besonderes Qualitätsmerkmal. Die meisten Uhren, die von der COSC zertifiziert werden, sind aus dem Hause Rolex, gefolgt von Omega, Breitling und TAG Heuer. Darüber hinaus haben viele Luxusuhrenmarken wie Rolex, Omega und Patek Philippe, eigene Prüfverfahren entwickelt, die sogar noch strenger als das COSC-Verfahren sind.
Rolex – Chronometer der Superlative
Sämtliche Rolex-Uhren werden von der COSC als Chronometer zertifiziert. Darüber hinaus, hat die Schweizer Luxusmarke im Jahr 2015 das Zertifikat “Chronometer der Superlative” ins Leben gerufen. Seither dürfen Rolex-Uhren maximal um plus und minus zwei Sekunden pro Tag abweichen (COSC-Standard: -4/+6 Sekunden pro Tag). Auf jeden “Chronometer der Superlative” sind fünf Jahre Garantie.
Omega Master Chronometer
Mit dem “Master Chronometer” hat die Marke Omega 2015 einen eigenen Standard geschaffen. Ein „Master Chronometer“ wird unter dem Einfluss von Magnetfeldern bis 15.000 Gauß kontrolliert. Darüber hinaus muss die Uhr ihre Ganggenauigkeit, Wasserdichte und Gangreserve in sechs Lagen (also einer mehr als bei der COSC-Zertifizierung) beweisen. Das Zertifikat “Master Chronometer” wird vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) verliehen.
Der erste “Master Chronometer” der Schweizer Luxusuhren-Manufaktur war die Omega Globemaster. Langfristig wird angestrebt, alle Omega-Uhren als Master Chronometer zu zertifizieren.
Patek Philippe Siegel
Seit 2009 wird jede Uhr, die das Patek Philippe Werk verlässt, mit dem hauseigenen Siegel ausgezeichnet. Auch hier wird die Präzision der Uhren in sechs Lagen geprüft. Darüber hinaus bewertet das Patek Philippe Siegel den ästhetischen und funktionalen Wert jeder Uhr, z.B. bezüglich Wasserdichte und Verarbeitung. Das Patek Philippe Zertifikat garantiert lebenslangen Service und ist damit von besonderem Wert für den glücklichen Besitzer.
Geschichte der Präzisionsuhren
Ursprünglich wurde der Chronometer im 18. Jahrhundert erfunden, um Seefahrern die Navigation zu erleichtern: Der exakte Längengrad, ließ sich nur anhand der genauen Uhrzeit bestimmen. Unter den extremen Bedingungen auf See, ließ die Präzision der Borduhren allerdings oft zu wünschen übrig. Zahlreiche Schiffsunglücke und Irrfahrten auf See waren die Folge.
Diesem Trauerspiel wollte England ein Ende bereiten: 1714 schrieb die Krone ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Pfund für denjenigen aus, der eine besonders präzise Uhr schuf. 1759 stellte der englische Zimmermann John Harrison endlich eine rund eineinhalb Kilogramm schwere Präzisionsuhr vor. Bei einer 81-tägigen Testfahrt auf hoher See, zeigte er lediglich fünf Sekunden Abweichung: Ein absoluter Durchbruch. Mit den Jahren wurden Chronometer immer kleiner und präziser, bis hin zum heute üblichen Armband-Chronometer.
Die Geburt des Armband-Chronometers
1913 und 1914 reichte Rolex erstmals zwei Armbanduhren zur Prüfung ein. Nach eingängiger Prüfung zertifizierte das englische National Physical Laboratory in Kew-Teddington beide Uhren als Chronometer, die eine sogar mit dem erstklassigen Kew-A-Zertfikat. Der Armband-Chronometer war geboren. In den späten zwanziger Jahren gaben auch andere Hersteller ihre Armbanduhren zur Chronometer-Prüfung. Rolex und Omega entwickelten sich zu harten Konkurrenten im Bereich Armband-Chronometer – ein Wettbewerb, der bis heute anhält.
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