1969 war ein überaus facettenreiches Jahr: Raumfahrer taten die ersten Schritte auf dem Mond, während die Hippies ihre Bewegung auf dem Woodstock-Festival feierten. Auch für die Uhrenmarke Zenith gab es im Jahr 1969 Anlass zur Freude: Sie lancierte das erste automatische Chronographenwerk, “El Primero”, weltweit.
Perfektion und Innovation sind zwei Merkmale, die Zenith bereits seit der Gründung im Jahr 1865 prägen. So erstaunt es nicht, dass sich um die Namensfindung von Zenith eine inspirierende Geschichte rankt: Es heißt, dass Firmengründer Georges Favre-Jacot eines Tages ein Uhrwerk entwickelte, das alles bisher da gewesene in seiner Vollkommenheit weit übertraf. Als der glückliche Erfinder den Nachthimmel betrachtete, erkannte er in der sternenklaren Dunkelheit eben solche Vollkommenheit, die ihm auch die Räder und Zapfen seines Uhrwerks vermittelten. Daraufhin beschloss er, seine Firma nach dem höchsten Punkt des Universums zu benennen und wählte einen fünfzackigen Stern als Symbol: Die Marke Zenith war geboren.
Inhalt des Artikels:
- Rasanter Aufstieg einer Uhrenmarke
- Das erste automatische Chronographenwerk “El Primero”
- Perfektion in 2.500 Arbeitsschritten
- Krise in den 70er und 80er Jahren
- Mit den Größten vereint
- Ein Schatz aus dem Hause Zenith
Rasanter Aufstieg einer Uhrenmarke
Zenith machte sich schnell einen weltweiten Namen in der Uhrenbranche, zunächst spezialsiert auf Taschenuhren, Bordchronometer und Tischuhren. Bei einem Wettbewerb eines wichtigen Oberservatoriums im Jahr 1903 erzielte Zenith den ersten Preis. Daraufhin gab es kein Halten mehr: Der Neffe des Firmengründers, James Favre, vertrieb die Schweizer Zeitmesser in Nord- und Südamerika, China, Russland, Indien sowie Japan und übernahm ab 1911 die Leitung der Firma. Von 1909 bis 1914 wurden Filialen in Paris, Wien und London gegründet, später kamen weitere im französischen Besançon und in New York dazu.
War Zenith vor dem Ersten Weltkrieg auf Bordchronometer und “neuchâteloises“ (Pendeluhren) spezialisiert, wurden danach zunehmend Armbanduhren entwickelt. Damals überließ Zenith die Produktion der Uhrwerke größtenteils anderen wie Valjoux und Excelsior Park. 1960 übernahm Zenith Martel und hatte damit eine Manufaktur unter dem eigenen Dach.
Das erste automatische Chronographenwerk “El Primero”
1948 führte Zenith das Präzisionskaliber 135 ein und räumte in den folgenden Jahren zahlreiche Preise auf Chronometerwettbewerben ab. Einer der wichtigsten Meilensteine in der Geschichte von Zenith war jedoch sicher die Entwicklung des ersten automatischen Armbandchronographen “El Primero”.
Gemeinsam mit dem Unternehmen Movado entwickelte Zenith das El Primero und stellte es am 10. Januar 1969 der Weltöffentlichkeit vor. Damit kam Zenith, inzwischen Teil der Holding Gesellschaft “Mondia-Zenith-Movado”, einer anderen Firmenkooperation zuvor: Breitling, Heuer-Leonidas, Hamilton-Büren und Dubois Dépraz arbeiteten ebenfalls unter Hochdruck und strengster Geheimhaltung an einem Chronographen mit mechanischem Aufzug. Sie präsentierten ihr Kaliber 11 “Chronomatic” allerdings erst am 3. März 1969 und damit knapp zwei Monate nach Zenith.
Das El Primero genießt auch heute noch größte Anerkennung und gehört nach wie vor zu den hochwertigsten und beliebtesten Chronographenwerken. Innerhalb einer rund zweijährigen Entwicklungszeit, schafften es die Techniker von Zenith, ein Uhrwerk mit 36.000 Halbschwingungen pro Stunde zu schaffen. Durch die hohe Schwingzahl kann der Chrongraph selbst kürzeste Zeiträume auf die Zehntelsekunde genau messen.
Perfektion in 2.500 Arbeitsschritten
Die Perfektion des El Primero spiegelt sich auch in dem hohen Produktionsaufwand wieder: Für jedes Uhrwerk werden neun Monate Produktionszeit veranschlagt – ein Zeitraum, der nicht verwundert, wenn man weiß, dass für die Produktion eines Exemplars rund 278 Einzelteile sowie 31 Rubine benötigt werden. Allein jede Brücke wird von 20 Uhrmachern in 50 einzelnen Arbeitsschritten verfeinert und angepasst. Insgesamt werden dabei 18 verschiedene Metalle verbaut. Die besondere Kunstfertigkeit spiegelt sich auch in der Größe des Uhrwerks wieder: Mit einem Durchmesser von 30 Millimetern und einer Höhe von 6,5 Millimetern ist es ausgesprochen klein und flach.
Heute gibt es insgesamt 23 unterschiedliche Ausführungen der Zenith El Primero und das legendäre Uhrwerk gilt als Maßstab in der Haute Horlogerie. Im Design bleibt Zenith – mittlerweile – in aller Regel seinen Ursprüngen treu: Bereits der El Primero Chronograph aus dem Jahr 1969 war mit drei Hilfziffernblättern in Hellgrau, Blau und Anthrazit ausgestattet und durchbrach damit die einfarbigen Codes der 1960er Jahre. Ebenso wie das Markenzeichen sind die Farben vom Himmel inspiriert, der die Zenith-Entwickler immer wieder zu noch höheren Zielen veranlasste. Auch bei watch.de gibt es den Zenith-Klassiker in der typischen Farbgebung. Mit einem Durchmesser von 44 Millimetern und einer Gehäusehöhe von 13,2 Zentimetern ist er etwas größer als das Original und damit dem heutigen Geschmack angepasst. Ein dunkelbraunes Armband aus Krokoleder greift den Stil der 60er Jahre auf und sorgt für einen angenehmen Tragekomfort. Wer den Zenith El Primero am Handgelenk trägt, kann sich bewundernder Blicke sicher sein.
Krise in den 70er und 80er Jahren
Obwohl sich die Geschichte von Zenith wie ein Schweizer Uhrenmärchen liest, geriet die Manufaktur in den 70er und 80er Jahren ins Straucheln. Grund dafür war die Übernahme durch die Zenith Radio Corporation aus den USA, die sich dadurch einen wichtigen Vertriebskanal für ihre hauseigenen Quarzwerke in Europa versprach. Mit Erfindung des Quarzwerks sahen die Amerikaner keinen Sinn mehr in der Produktion mechanischer Werke, weshalb 1978 alle Uhrwerke, Maschinen und Entwicklungspläne von Zenith zerstört werden sollten.
Der damalige Leiter der Manufaktur, Charles Vermot, widersetzte sich glücklicherweise der Anordnung von oben und versteckte viele Werke, Pläne, Werkzeuge und Maschinen auf dem Dachboden. Dort fanden sie kaum Zeit, Staub anzusetzen, denn im gleichen Jahr wurde Zenith von der Unternehmensgruppe Dixi übernommen, die damals präzise Maschinen für die Uhrenindustrie herstellte. Dixi lag es daran, von der Insolvenz bedrohte Uhrenunternehmen wie Zenith, Zodiac, H. Moser & Cie zu retten, was zumindest im Falle von Zenith gelang.
Die Produktion des El Primero wurde wieder aufgenommen und schon bald tickte es in den Uhren von Ebel. Ab 1984 brachte Zenith wieder Uhren unter eigenem Namen auf den Markt.
Mit den Größten vereint
Doch das Unternehmen sollte noch lange nicht zur Ruhe kommen: 1999 wurde Zenith gemeinsam mit TAG Heuer Teil des Luxusgüterkonzerns LVMH. In der Folgezeit entwickelte die optische Ausrichtung von Zenith Uhren unter Leitung des Art Directors Thierry Nataf von 2002 bis 2009 teils exzentrische Ausmaße (Defy-Kollektion) im Hochpreissegment. Zumindest bei Konzessionären und dem Mutterkonzern kam dieses Konzept nicht gut an, weshalb die Leitung 2010 an Jean Frédéric Dufour übergeben wurde. Er setzte sich für klassische Designs und eine kundenfreundlichere Preisstruktur ein.
Heute bietet Zenith Uhrenmodelle für jeden Geschmack: exklusiv, elegant, abenteuerlich. Wer auf der Suche nach einer klassischen Anzuguhr ist, findet sie in der Zenith Captain mit zentraler Sekunde. Das schlichte Modell ist auf das wesentliche reduziert und überzeugt durch seine präzise Verarbeitung. Im Herzen des polierten Edelstahlgehäuses (Durchmesser 40 Millimeter) tickt ein automatisches Manufakturkaliber 670, das durch ein Sichtfenster betrachtet werden kann. Stunden, Minuten und Sekunden werden wie gewohnt aus der Mitte angezeigt. Bei sechs Uhr befindet sich die Datumsanzeige mit Schnellverstellung. Schlicht, funktional und elegant, ist die Zenith Captain ein idealer Begleiter für erfolgreiche Männer, die Wert auf Understatement legen.
Wer nach einem Modell mit einem individuellen Touch sucht, sollte sich einmal die Zenith Port Royal V Elite ansehen. Die Ziffern auf dem Blatt dieser Uhr sind sehr markant und sorgen zugleich für eine starke Optik sowie leichte Ablesbarkeit. Die kleine Sekunde bei neun Uhr setzt einen weiteren ästhetischen Akzent und wird von der Datumsanzeige bei drei Uhr gespiegelt. Die Uhr ist in einem 37 Millimeter großen Gehäuse aus poliertem Stahl untergebracht. Wie alle Meisterstücke aus dem Hause Zenith ist auch diese Uhr überaus gut verarbeitet, wovon sich der Uhrenliebhaber auch bei einem Blick auf den Boden überzeugen kann. Er ist sechsfach verschraubt und graviert. Ein Sichtglas aus Saphirglas gibt den Blick auf das Kaliber Zenith 680 frei. Bei der Zenith Port Royal V Elite handelt es sich um einen runden Zeitmesser für Liebhaber ausdrucksstarker und kraftstrotzender Uhren.
Ein Schatz aus dem Hause Zenith
Ein ganz besonderer Chronograph – luxuriös und funktional zugleich – ist der Zenith Rainbow Chronograph. Auf den ersten Blick fallen die zahlreichen Brillanten sowie zwölf Diamant-Indexe auf, mit denen der Zeitmesser besetzt ist. Weiterhin wird die luxuriöse Ästhetik durch die Materialwahl unterstützt: Der Chronograph kombiniert Stahl mit Gelbgold und ist somit ein wertvolles Kleinod fürs Handgelenk. Im Innern des Zeitmessers verrichtet das Kaliber El Primero 400 seinen Dienst – bewährte Technik seit 1969.
Bei der Uhr handelt es sich um ein Sammlerstück, das um 1999 gebaut wurde und optimal erhalten ist. Jetzt wartet der exklusive Zeitmesser darauf, von einem neuen Besitzer aus seinem Schneewittchenschlaf geweckt zu werden. Trauen Sie sich?
Wenn Sie sich für Zenith-Uhren interessieren oder Fragen zu bestimmten Modellen haben, zögern Sie nicht, uns anzusprechen. Wir beraten Sie gerne und ausführlich zu unserem breiten Angebot und darüber hinaus. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!